Risikofaktor: Lebenspartner
Eine aktuelle US-Studie zeigt: In 80 Prozent aller Beziehungen übernehmen Menschen schlechte Gewohnheiten wie ungesunde Ernährung oder zu wenig Bewegung von ihrem Partner. Samia Mora ist eine der Autorinnen und Professorin für Präventivmedizin am Brigham and Women’s Hospital in Boston. Sie sagte gegenüber der Harvard Gazette, dass sie und die Kollegen erwartet hätten, dass die Paare einige der Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen teilen. Dass sich der Großteil allerdings in einer nicht idealen Kategorie für ein gesundes Herz-Kreislauf-System befinde, sei eine Überraschung gewesen. Deshalb gäbe es nun Überlegungen, Maßnahmen für die ganze Familie zu ergreifen, anstatt sich nur auf den ganze Familien statt für Einzelne zu ergreifen.
Ins Gesicht geschrieben
Der Blick in den Spiegel gibt Aufschluss über die Herzgesundheit. Das wissen Mediziner bereits seit längerem. So deuten beispielsweise Einlagerungen von Fetten im oder am Auge auf Fettstoffwechselstörungen und damit auf Herzrisiken hin. In verschiedenen Studien werden deshalb selbstlernende künstliche Intelligenzen nun so trainiert, dass sie anhand von Bildern das Risiko eines Patienten erkennen und weitere Behandlungsempfehlungen geben können. Eine im European Heart Journal 2020 veröffentlichte Studie zeigt bereits vielversprechende Ergebnisse. Demnach hat der Algorithmus in 80 Prozent der Fälle Patienten mit Herzkrankheiten erkannt. Allerdings lag die Rate falsch-positiver Ergebnisse mit 46 Prozent noch zu hoch für den Praxiseinsatz. Aber: Die Herz-Kreislauf-Diagnose anhand von Selfies rückt näher.
Blutzucker im Schlaf regulieren
Von wegen elektromagnetische Strahlung macht krank: Ein Forscherteam der Universität in Iowa hat nun entdeckt, dass sich der Blutzuckerspiegel von Mäusen mit Diabetes Typ 2 normalisiert, sobald sie einige Stunden elektromagnetischen Feldern ausgesetzt waren. Die Entdeckung war eher ein Zufall. Dafür arbeiten die US-Forscher nun bereits mit menschlichen Zellen, um zu überprüfen, ob sich die Erkenntnisse übertragen lassen. Erste Versuche zeigen: Auch bei Leberzellen, die für sechs Stunden einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt waren, veränderte sich der Surrogatmarker, der die Insulin-Sensitivität anzeigt. Das sei ein Hinweis, dass die Strahlung auf Molekülebene nützliche chemische Reaktionen verursache. Ein interessanter Ansatz, der nun weiter erforscht werden muss.
Telemedizin für Zweitmeinung
Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist nach wie vor eine der häufigsten Folge- und Begleiterkrankungen bei Diabetes Typ 1 und 2. Studienergebnisse zeigen nun, dass es beim DFS auf eine frühzeitige Zuweisung an eine spezialisierte Behandlungseinrichtung ankommt. Dort lägen die Major-Amputationen nur bei etwa drei Prozent, während sie in der Regelversorgung noch bei über zehn Prozent liegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Sobald eine solche Amputation anstünde, müssten Patienten binnen 36 Stunden eine Entscheidung treffen. In dieser Zeit eine Zweitmeinung einzuholen, sei kaum zu realisieren. Daher habe eine Arbeitsgemeinschaft der DDG nun ein im klinischen Alltag einsetzbares Tool auf telemedizinischer Basis entwickelt, welches eine solche zeitlich und örtlich unabhängige Zweitmeinung ermöglicht.