Luxuriöse Hotelzimmer, großartige Saunalandschaft, Frühstück mit Sterne-Niveau – ideale Voraussetzungen für ein Wellnesswochenende im Ostseebad Travemünde. Und es wird noch besser. Im Dampfbad taucht ein Mann auf, Kopf samt Gesicht komplett mit grüner Pampe eingeschmiert; manche Damen können sich kaum das Lachen verkneifen. „Er sieht aus wie der Film-Bösewicht Fantomas“, flüstert eine ihrer Freundin zu. Verlegen grinsend verlässt der Mann mit der grünen Maske das Dampfbad, die Damen prusten los. „Lachen ist gesund“, so der Kommentar der amüsierten Frauentruppe. Zu Recht – erwiesen ist, dass Lachen ein wunderbares Wellnessprogramm ist, Stresshormone abbaut und Glückshormone fördert. Eine professionelle Anleitung fürs Lachen gibt es in Lachyoga-Retreats, die einen weltweiten Trend aufgegriffen haben.
Yoga hat längst die westliche Ferienwelt erobert. Es vereint körperliche und geistige Übungen sowie Atemtechnik und wird gerne kombiniert mit der Gesundheitslehre Ayurveda. Doch Vorsicht: Der Begriff Ayurveda ist nicht geschützt, nicht alle Angebote sind seriös. Vertrauenswürdig sind zum Beispiel traditionell ausgerichtete Einrichtungen mit erfahrenen Ärzten und Therapeuten in den Heimatländern der südasiatischen Gesundheitslehre wie die Ayurveda-Resorts Ananda Cherai im südindischen Kerala und die Barberyn Resorts an der Südwestküste Sri Lankas. Dort können chronisch Kranke und Gestresste Linderung, im Idealfall sogar Heilung erfahren. „Unser Ziel ist es, die Ursachen von Ungleichgewichten im Körper zu erkennen und zu heilen“, sagt Dr. Seetha Lekschmi, Urenkelin von Panditarajan Trikovil Rama Warrier, Gründer des renommierten Sree Rudravilasam Vaiysala Ayurveda Hospitals, mit dem das Resort eng zusammenarbeitet. Es muss nicht Asien sein, heimische Wellnessangebote werden immer vielfältiger. Längst ist ein weitläufiger Spabereich – sanus per aquam, Gesundheit durch Wasser – Standard. Wer sich von der Konkurrenz abheben will, muss Besonderes bieten. Dabei ist der Begriff Wellness frei interpretierbar und umfasst harten Sport ebenso wie gepflegtes Abhängen. Im niederbayerischen Hotel Aunhamer etwa können sich Gäste mit Hoteldirektor Michael Buchinger beim Judo messen. In Haubers Naturresort im Allgäu dient das heimische Heu als Ingredienz für Alpenkräuterpeeling und Heusuppe mit Champagner. Der ultimative Wohlfühlsport Wandern, lange als Rentner-Hobby geschmäht, begeistert seit Jahren wieder Urlauber aller Generationen, gerne in Verbindung mit Kräuterführungen und kontemplativen Pausen an überlieferten Kraftplätzen. Auch eigene Hotel-Kosmetiklinien und Spezialsauna-Aufgüsse, etwa mit hausgebranntem Gin wie im Bodenmaiser Hof im Bayerischen Wald oder Anwendungen mit beruhigendem und schmerzlinderndem CBD-Öl (ohne berauschende Wirkung) im Schlosshotel Zermatt sind Wohlfühlfaktoren und Distinktionsmerkmale für die Player im wachsenden Segment des Wellnesstourismus. Sogar Cannabis-Liebhaber müssen für ihr entspannendes Wellbeing dank der teilweisen Freigabe zum 1. April 2024 nicht mehr ins Ausland fahren. Auf reisende Cannabis-Raucher hat der Markt schon reagiert; die Plattform budandbreakfast.com vermittelt Kiffer-freundliche Unterkünfte.