Luxus beim Duschen

Bäder werden zunehmend zu Rückzugsorten. Dabei lässt sich auch mit einfachen Mitteln der Komfort steigern.
Illustration: Josephine Rais
Sabine Phillip Redaktion

40 Minuten. Laut Bad-Grundlagenstudie 2016/2017 der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) ist das die Zeit, die der Durchschnittsbürger täglich im Bad verbringt. 2006 waren es noch vier Minuten weniger.


Vielerorts ist das Bad längst mehr als eine rein funktionale Waschzelle. 83 Prozent der Befragten wollen an diesem Ort entspannen und sich wohlfühlen, 76 Prozent legen dabei Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausstattung. „Das Bad wird für immer mehr Menschen zum Rückzugsraum und zur privaten Wellnessoase“, kommentiert VDS-Vorsitzender Andreas Dornbracht. Und mit Möbeln, die man eher in einem Wohnzimmer vermuten würde, wie Sideboards, Regale und Vitrinen. „Um den Platz optimal zu nutzen, haben viele Hersteller modulare Programme mit vielfältigen Ordnungssystemen, wie unterteilten Schubladeneinsätzen, entwickelt, in denen sich auch die kleinen Utensilien des täglichen Bedarfs schnell und übersichtlich verstauen lassen.“


Neben ihrer eigentlichen Funktion als Stauraum fungieren diese Möbel immer häufiger auch als Raumteiler – etwa um die Toilette von den anderen Bereichen abzutrennen. „Da im Bad die Luftfeuchtigkeit sehr viel höher ist als im Wohnzimmer, sollte man darauf achten, dass die Möbel rundum gegen Feuchtigkeit versiegelt sind. Bei den Scharnieren hat sich eloxiertes Aluminium bewährt, da es widerstandsfähig ist und nicht rostet“, so Dornbracht. Denn schließlich soll ein Bad nicht nur schick, sondern auch pflegeleicht sein. Ein Ärgernis sind dabei Seifen- und Kalkablagerungen. Und natürlich die Spülränder der Toiletten, in denen sich Schmutz und Bakterien ablagern.


Um den Aufwand gering zu halten, rät Dornbracht zu Objekten mit möglichst wenig Ecken und Kanten, sowie zu Armaturen, welche direkt in die Wand integriert sind. Denn hier könnten sich Seifen- und Kalkreste nicht so schnell ablagern. Bei den Toiletten bieten immer mehr Hersteller, vor allem im höherpreisigen Segment, Objekte ohne Spülrand an.


Noch komfortabler ist es natürlich, wenn sich das WC selbst reinigt. Einige Dusch-WCs verfügen bereits über eine entsprechende Funktion. Dusch-WCs sind Toiletten mit Spülprogrammen, um den Anal- und Intimbereich zu reinigen. Sie sind vor allem in Asien sehr populär. In Deutschland haben laut Badstudie nur zwei Prozent der Bürger ein solches WC. Sehr viel populärer sind bodengleiche Duschen, hier war in den vergangenen Jahren ein regelrechter Boom zu verzeichnen. Während der Anteil 2011 noch bei sieben Prozent lag, beträgt er nun 17 Prozent. Wenn die Befragten ihr persönliches Traumbad unabhängig von Budget und Raum planen könnten, so ein weiteres Ergebnis der Studie, würde sich der Großteil für eine große Badewanne entscheiden.


Aber auch mit einfachen Mitteln lässt sich viel erreichen. So lassen helle Farben den Raum großzügiger wirken. LED-Licht, gezielt eingesetzt, kann stimmungsvolle Akzente setzen. „Oder einfach einmal den Duschkopf austauschen. Vielleicht auch gegen ein Objekt, bei dem sich unterschiedliche Strahlarten einstellen lassen“, rät Dornbracht. „Das kostet nicht viel, kann den Komfort aber enorm steigern.“

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