Gut abgesichert

Wohnimmobilien stellen einen erheblichen Vermögenswert dar – inklusive des Inventars. Daher sollte man diese gut absichern – vor allem gegen Wetterextreme.

Illustration: Nicole Pfeiffer
Illustration: Nicole Pfeiffer
Julia Thiem Redaktion

Warum es sich lohnt, den eigenen Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen, habe ich vor Jahren vom Pressesprecher eines großen, internationalen Versicherungskonzerns erfahren. Der musste nämlich den Wasserschaden an seinem Haus selbst bezahlen, wie er mir gestand. Der Grund: Starkregen hatte das Leck im Dach verursacht und dieser sogenannte Elementarschaden war durch seine Police nicht abgedeckt.

Genau deshalb sollten Menschen mit Wohneigentum jetzt hellhörig werden. Denn Elementarschäden werden durch Naturgewalten wie Überschwemmung, Hochwasser, Starkregen, Hagel oder Sturm verursacht. Und solche Wetterextreme haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wichtig ist vor diesem Hintergrund, ins Kleingedruckte der abgeschlossenen Wohngebäude- und Hausratversicherung zu schauen, ob und in welchem Umfang Elementarschäden dort bereits abgedeckt sind. Denn unter Umständen macht je nach Ausgestaltung der bestehenden Verträge eine Ergänzung um eine Elementarversicherung Sinn.

Weil Naturgewalten die Menschen immer häufiger hart treffen, werde nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auch die Versicherungsbereitschaft größer. Beim GDV geht man davon aus, dass inzwischen rund 50 Prozent aller Wohngebäude einen zusätzlichen Versicherungsschutz gegen Naturgefahren besitzen dürften. Vor den schlimmen Elementarereignissen der vergangenen Jahre habe die Anbündelungsquote in Wohngebäude noch 34 Prozent und in der Hausratversicherung 21 Prozent betragen.
Auch deshalb wird von offizieller Seite immer wieder über eine Versicherungspflicht zur Absicherung gegen Naturgefahren diskutiert – die zumindest die Versicherungsquote deutlich erhöhen dürfte. In Baden-Württemberg bestand sie bis 1993, weshalb sich die Versicherungsquote mit 94 Prozent dort deutlich von allen anderen Bundesländern abhebt. Der GDV rät jedoch zu einer ganzheitlichen Lösung und hält ein Gesamtkonzept im Umgang mit Klimarisiken für sinnvoller als eine singuläre Pflichtversicherung.

Apropos ganzheitlich: Mit einer Wohngebäudeversicherung ist es für Wohneigentümer natürlich nicht getan. Ebenso gehört die Hausratversicherung zu den „Unverzichtbaren“, weil eben der Hausrat in der Regel den Großteil des Privatvermögens ausmacht. Hier lohnt sich auch ein Gespräch mit einer Expertin oder einem Experten, denn oftmals wird unterschätzt, welch kleines Vermögen sich mit Inventar, Schmuck und Elektronik in den eigenen vier Wänden befindet.

Und auch an die Technik „außerhalb“ von Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer sollten Eigenheimbesitzer denken – etwa an die wachsende Anzahl von Photovoltaikanlagen auf deutschen Dächern, insbesondere mit Blick auf Elementarschäden. Auch hierfür muss innerhalb der Wohngebäudeversicherung in der Regel ein Zusatzbaustein abgeschlossen werden. Alternativ gibt es aber auch extra Policen für die Absicherung der Anlagen. Der Vorteil des Zusatzbausteins innerhalb der Wohngebäude: Ein möglicher Schaden, der Haus und Anlage betrifft, wird aus einer Hand abgewickelt.
 

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