Gesund wohnen

Im Laufe unseres Lebens atmen wir etwa 200 Millionen Liter Luft ein, den größten Teil davon in den eigenen vier Wänden. CO2, Luftfeuchtigkeit und Schadstoffe können die Luft zuhause verschlechtern. Da ist es sinnvoll, in die Wohngesundheit zu investieren. Diese umfasst neben Faktoren wie Licht, Schall, Temperatur und Wasser auch die schadstofffreie Innenraumluft. 

Illustration: Malcolm Fisher
Illustration: Malcolm Fisher
Laura Puttkamer Redaktion

Schadstoffe können in Möbeln, Farben, Baustoffen und Putzmitteln enthalten sein. Auch Schimmel und Pilze, die bei feuchtem Raumklima gedeihen, können gefährlich sein. Daher ist es wichtig, auf schadstoffarme Materialien zu achten und regelmäßig zu lüften. Wohngesundheit meint, dass die Raumluft schadstofffrei ist, was nicht nur das allgemeine Wohlbefinden steigert, sondern auch das Immunsystem stärkt und Allergien vorbeugt. 

Wohngesunde Baumaterialien bestehen meist aus möglichst wenig synthetischen, natürlichen Produkten. Sie sind mit Siegeln wie dem Blauen Engel oder dem Sentinel-Haus ausgezeichnet. Auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sowie unabhängige Vereine wie die Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V. untersuchen den Schadstoffgehalt von Werkstoffen und vergeben Siegel. 

Bei Textilien, Möbeln und Wandfarben gilt es, Substanzen wie Weichmacher, Klebstoffe, Formaldehyde und zusammengesetzten Stoffen aus dem Weg zu gehen. Vollholzmöbel sind zum Beispiel oft frei von Schadstoffen. Spezielle Wandfarben sowie Putze und Farben auf Kalkbasis sind oft nicht nur schadstofffrei, sondern können sogar Schadstoffe abbauen und Schimmel entgegenwirken. Zertifizierungen als schadstoffarmes oder schadstofffreies Produkt weisen den Weg. Sie stammen vom FSC, vom TÜV, vom Blauen Engel oder von Natureplus. 

Und auch durch korrektes Lüften gelingt es, die Raumluftqualität zu verbessern. Am besten ist es, mehrmals täglich für einige Minuten bei weit geöffneten Fenstern und Türen zu lüften. Insbesondere in Feuchträumen wie Bad und Küche ist es wichtig, der Schimmelbildung sowie Hausstaubmilben und Bakterien vorzubeugen. Bei Bedarf hilft ein Luftentfeuchter dabei, die Raumluft zu optimieren. Pflanzen unterstützen das Raumklima zusätzlich. Sie reinigen die Luft und regulieren die Feuchtigkeit. 

Natürliche Reinigungsmittel sind ebenfalls wichtig für die Wohngesundheit. Denn herkömmliche Produkte enthalten schädliche Chemikalien, die vor allem für Allergiker zu Reaktionen führen können. Essig, Zitronensäure und Natron sind bessere – und günstigere – Optionen, die schon seit Jahrhunderten ihre Wirkung bewiesen haben. Noch dazu sind sie besser für die Umwelt, da sie keine Chemikalien enthalten, die über das Abwasser in das Grundwasser gelangen. 

Das holistische Konzept der Wohngesundheit sollte schon beim Hausbau bedacht werden, um ein möglichst angenehmes Raumklima zu schaffen. Im Alltag sind wohngesunde Optionen sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt zu empfehlen und tragen zu einer harmonischen Balance unserer Ressourcen bei. 

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