Herr Höring, Business und Bike, wie passt das zusammen?
Sehr gut. Eine Kollegin von Ihnen hat in der FAZ gerade erst attestiert, dass Fahrradfahren das neue Golfen sei und damit auf den Radrennsporttrend verwiesen, den immer mehr Geschäftsführer für sich entdecken. Tatsächlich hat sich das Fahrrad durch die Elektrifizierung massiv gewandelt. Heute sind nicht nur längere Strecken komfortabel möglich, E-Bikes sind schnell und vor allem nachhaltig.
Wobei es auch als E-Variante ein wetterabhängiges Fortbewegungsmittel ist …
Das ist richtig. Wir sprechen in modernen Städten aber schon heute nie von dem einen ultimativen Fortbewegungsmittel, sondern zunehmend von einem flexiblen Mobilitätsmix. Und da nimmt das E-Bike einen immer größeren Raum ein.
Weil Sie den Mobilitätsmix ansprechen: Im Zuge des veränderten Konsumverhaltens ist Besitz – etwa eines eigenen PKW – weniger gefragt. Ist das eine Tendenz, die Sie auch auf dem Fahrradsektor beobachten?
Die Abkehr vom klassischen Besitz sehen wir definitiv auch bei Fahrrädern. Sie dürfen nicht vergessen, dass E-Bikes auch deutlich teurer sind. Im Schnitt rechnen wir mit 4.000 Euro für ein gutes Rad mit entsprechendem Elektroantrieb. Was wir mittlerweile allerdings auch sehen, ist die Abkehr vom klassischen Sharing. Die Menschen wollen dann doch die Sicherheit, „ihr“ Rad bei Bedarf zuverlässig zur Verfügung zu haben. Deshalb glauben wir, dass Leasing diese Lücke zwischen „Ownership“ und „Sharing“ gut und zuverlässig schließen kann.
Um es einmal einordnen zu können: Über welche Marktgröße sprechen wir bei Fahrrädern und hier insbesondere den E-Bikes?
Tatsächlich gibt es in Deutschland etwa 80 Millionen Fahrräder im Bestand. Jedes Jahr werden außerdem etwa vier Millionen Fahrräder neu angeschafft, davon etwa die Hälfte als E-Bike. Wenn wir uns allerdings den E-Bike-Bestand anschauen, liegt der erst bei rund zehn Millionen. Das unterstreicht, wie viel Potenzial die Elektrifizierung des Fahrradmarktes noch hat – wenn es denn entsprechende Angebote gibt, mit denen die Menschen die höheren Anschaffungskosten auch stemmen können.
Und Business-Leasing ist aus Ihrer Sicht ein solches Angebot?
Absolut! Business-Leasing ist besonders vorteilhaft, weil es über die Gehaltsabrechnung abgewickelt wird. Durch die Bruttogehaltsumwandlung spart der Arbeitnehmer gut 30 Prozent der Kosten sowie die Mehrwertsteuer, da diese vom Arbeitgeber angerechnet werden kann. Also selbst, wenn der Arbeitgeber das BusinessBike nicht noch anderweitig bezuschusst, ist die Leasing-Variante finanziell gesehen sehr attraktiv.
Sind es dann tatsächlich auch die Mitarbeiter, die in Unternehmen auf das Fahrradleasing aufmerksam machen?
In vielen Fällen kommt der Impuls tatsächlich aus der Belegschaft. Genauso sind aber auch die Anreize auf Arbeitgeberseite groß, Fahrradleasing anzubieten. Employer Branding, betriebliches Gesundheitsmanagement und auch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Unternehmen sind Aspekte, die alle für Fahrradleasing sprechen.
Welches Potenzial sehen Sie für Fahrräder in deutschen Städten?
Sehr großes, denn die Stadt der Zukunft wandelt sich. Fahrräder sind deshalb aus meiner Sicht wichtig für die Mobilitätswende, um CO2 im Sektor einzusparen und auch Lärm zu vermeiden. Mehr Fahrräder würden die Städte lebenswerter machen und meine große Hoffnung ist, dass die stetig steigende Nachfrage auch den Druck auf die Politik verändert, die entsprechende Infrastruktur für fahrradfreundliche Städte zu schaffen. Ein Blick zu unseren Nachbarn nach Amsterdam oder Kopenhagen zeigt, wie es geht und welches Transformationspotenzial sich dahinter verbirgt.
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