Herr Höfs, kommt es bei Auslandsgeschäften häufiger zu Zahlungsausfällen als im Inlandsgeschäft?
Nein, das können wir nicht im Grundsatz bestätigen. Die Risiken sind im Auslandsgeschäft nicht zwingend höher, sondern lediglich anders gelagert.
Welche Besonderheiten gelten für Auslandsgeschäfte?
Der deutsche Unternehmer bewegt sich bei grenzüberschreitenden Geschäften in verschiedenen Rechtssystemen. Er kann somit nicht darauf vertrauen, dass das ihm bekannte Recht ohne weiteres Anwendung findet.
Wann sollte ein deutsches Unternehmen professionelle Hilfe bei Zahlungsverzug des ausländischen Kunden in Anspruch nehmen?
Nach unseren Erfahrungen und Auswertungen sinken bereits nach 60 Tagen Überfälligkeit die Chancen drastisch, dass das unternehmenseigene Mahnwesen noch zum Erfolg führt.
Wie unterstützt Creditreform die Kunden beim Auslands-Inkasso?
Wir sehen uns in der Vermittlerrolle. Unser Fokus liegt daher grundsätzlich auf gütlichen Lösungen. Dank unseres weltweiten Netzwerks an Partnern können wir alle Sprachen bedienen und in jedem Markt mit dem entsprechenden Knowhow agieren. Neben schriftlichen Mahnungen wird vor allem das Telefoninkasso eingesetzt.
Wie können Unternehmen das Zahlungsausfallrisiko bei Auslandsgeschäften senken?
Grundsätzlich sollten die Unternehmen sensibilisiert für Alarmsignale sein. Bereits das Flüchten der Geschäftspartner in ihre Landessprache, obwohl sie vorher die Vertragssprache bedienen konnten, sollte den deutschen Unternehmer hellhörig und aktiv werden lassen. Creditreform bietet neben den Inkasso-Leistungen eine breite Produktpalette für das internationale Risikomanagement. Dazu zählen in erster Linie Wirtschaftsauskünfte, die helfen, unterschiedliche Risiken gar nicht erst entstehen zu lassen. Grundsätzlich gilt der alte Spruch: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
www.creditreform.de
»Wir sehen uns als Vermittler«
Beitrag des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.
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