Risikomanagement für Unternehmen

Schritt für Schritt Risiken identifizieren, analysieren und bewältigen
Johannes Glasl
Johannes Glasl; geschäftsführender Gesellschafter; EURO Risk Immobilien Service GmbH
EURO Risk Immobilien Service GmbH Beitrag

Risikomanagement ist nicht nur ein Thema für Banken, Versicherungen oder Investmentgesellschaften: Jedes Unternehmen ist permanent Risiken ausgesetzt. Daher gehört es zu den Aufgaben jeder Unternehmensführung, Chancen und Risiken zeitnah zu berücksichtigen und das Risiko-Chancen-Profil zu optimieren. Risikomanagement ist aber nicht nur eine freiwillige Selbstverpflichtung: Dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) gemäß, gehört Risikomanagement zur Pflicht der Unternehmensleitung. Im Krisenfall müssen die Verantwortlichen nachweisen, dass sie Maßnahmen zur Risikofrüherkennung und -abwehr getroffen haben.

Aufgaben des Risikomanagements

Im Risikomanagementprozess werden Risiken identifiziert, bewertet und mit geeigneten Strategien bewältigt (Grafik). Risiken sind von unterschiedlichster Herkunft und haben verschiedenste Auswirkungen – umso wichtiger, dass sie systematisch und ganzheitlich identifiziert und analysiert werden.

Sind alle Risiken identifiziert, müssen sie nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Folgen des potenziellen Schadens eingeordnet werden. Quantitative Bewertungsverfahren haben den Vorteil, dass sie unabhängig von der Erfahrung und subjektiven Einschätzung von Experten sind. Für Unternehmen bestimmter Branchen, z. B. Kapitalverwaltungsgesellschaften, werden sie sogar gefordert. Hierbei bedient sich das Risikomanagement statistischer Verfahren und beschreibt – in der Regel auf Basis möglichst langer Zeitreihen – die zwei Risikodimensionen „Eintritt“ und „Ausmaß“ über Verteilungsfunktionen. Anstatt einer einzigen Schätzung bilden die Art und die Lageparameter der Verteilung, z. B. der Mittelwert und die Standardabweichung, die wesentlichen Eckdaten einer Dimension. Im Ergebnis kann mit einem solchen Verfahren unter anderem der Value at Risk (VaR) ermittelt werden, der angibt, welcher Schaden mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.

Im nächsten Schritt werden Strategien und Maßnahmen zur Risikobewältigung definiert. Zunächst sollten Risiken durch Restrukturierung sowie durch Prozess- und technische Verbesserungen so weit wie möglich vermieden bzw. gemindert werden. Beim verbleibenden Restrisiko muss das Unternehmen entscheiden, welche Kosten es selbst tragen kann und welche Risiken durch Versicherungen abgedeckt werden sollen.

Versicherungen im Risikomanagement

Der Risikotransfer durch Versicherungen ist ein integraler Bestandteil der ganzheitlichen Risikosteuerung eines Unternehmens und muss mit seinem Risikomanagement-Konzept abgestimmt werden. Die Versicherungseindeckung findet erst ganz am Ende einer systematischen Identifikation und Analyse statt. Es gilt immer, die zu entrichtende Versicherungsprämie den Kapitalkosten für gebundenes Kapital gegenüberzustellen. Daher müssen Versicherungslösungen immer mit anderen Maßnahmen der Risikobewältigung betrachtet und kombiniert werden.

Die EURO Risk Immobilien Service GmbH ist Systemanbieter für Risiko- und Schadenmanagement und bietet Versicherungslösungen für Unternehmen im Allgemeinen und Immobilienportfolios im Speziellen. Die Gesellschaft gehört zur EUROASSEKURANZ-Gruppe
mit Standorten in Hamburg, München und Regensburg. Mitte 2016 haben die EUROASSEKURANZ-Gruppe und die britische Hyperion Insurance Group eine strategische Partnerschaft geschlossen – für einen ausgezeichneten Zugang zu Versicherungsmärkten und optimierte Betreuung internationaler Kunden.

www.euro-risk-immobilien.de

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