Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren: Haben sie die Fähigkeit, nicht nur Energie zu speichern und zu nutzen, sondern auch ins Netz zurückzuspeisen, eröffnen sie völlig neue Möglichkeiten. Das bidirektionale Laden (BiDi), insbesondere die Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G), nutzt die Speicherkapazitäten von Fahrzeugbatterien, um das Energiesystem flexibler und effizienter zu machen. Laut einer Studie des Energiekonzerns E.ON könnte ein einziges batterieelektrisches Auto bis zu 11 Haushalte am Abend, wenn keine Sonne mehr scheint und kein PV-Strom zur Verfügung steht, mit Strom versorgen. Bereits heute sind in Deutschland über 166.000 V2G-fähige E-Fahrzeuge unterwegs.
Eine Fraunhofer-Studie beziffert das jährliche Einsparpotenzial durch bidirektionales Laden in der EU auf bis zu 22 Milliarden Euro. Bis 2040 könnten dadurch europaweit über 100 Milliarden Euro eingespart werden, allein in Deutschland rund 8,4 Milliarden Euro jährlich. Gleichzeitig kompensiert BiDi den Bedarf an stationären Speichern nahezu vollständig und erleichtert zeitgleich die Integration von Solarstrom – die installierte PV-Leistung könnte also deutlich steigen.
Besitzer von batterieelektrischen Fahrzeugen profitieren gleich doppelt: Smarte Lade- und Entladetechnologien senken nicht nur Stromkosten, sie können auch die Lebensdauer von Fahrzeugbatterien verlängern. In Frankreich zeigt Renault mit The Mobility House, wie bidirektionales Laden im Alltag funktionieren kann: Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 laden kostenlos, wenn sie ihre Batterie dem Energiesystem zur Verfügung stellen. Ein Modell, das bald auch in Deutschland starten soll.
Auf der Power2Drive Europe, der internationalen Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität vom 7.– 9. Mai 2025 in München, können Besucher die Zukunft des bidirektionalen Ladens hautnah erleben. Eine Sonderschau zeigt aktuelle Lösungen und innovative Anwendungen.
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