Herr Goedeker, nicht jeder sieht sich als Ziel von Cyber-Angriffen. Ein Fehler?
Definitiv. Denken Sie an innovative Start-ups, die sich gerade einen Namen am Markt machen. Ich habe erlebt, wie die in wenigen Monaten verdrängt wurden, weil sich Kriminelle Zugriff auf die Daten eines Prototypen verschafft haben, der dann in China auf den Markt gebracht wurde. Was ich damit sagen will: Jeder ist ein potenzielles Ziel für Hacker und gerade kleinere Unternehmen sind aufgrund ihrer mangelhaften IT-Sicherheit klassische ‚low hanging fruits’.
Cyper-Spionage ist also das eigentliche Ziel hinter Angriffen?
Das zeigt unsere Erfahrung. Cyber-Spionage ist zu einem richtigen Wirtschaftszweig mutiert, an dem sogar Nationalstaaten beteiligt sind. Entsprechend hat sich die Bedrohungslage radikal verändert. Und diese Spionage wird meist ‚harmlos’ als Cyber-Crime getarnt. Viele Unternehmen merken größtenteils nicht, dass geschweige denn wo sie angegriffen werden. Und bei solch multidimensionalen Attacken, die heute gang und gäbe sind, kann auch eine Antiviren-Software nur bedingt schützen, da sie dafür nicht entwickelt wurde.
Wie kann man sich stattdessen schützen?
Man muss über Sicherheitsmaßnahmen heute ganz anders nachdenken, um Angreifern das Handwerk zu legen. Unternehmen müssen verstehen, wie Angriffe genau ablaufen. Und darauf haben wir uns spezialisiert. Wir analysieren Angriffe im Detail und betreiben intensives Research, um wo immer möglich den Cyber-Kriminellen einen Schritt voraus zu sein.
Kann man sich überhaupt komplett schützen?
Mit Risk Intelligence basierten Maßnahmen ist das möglich. Wir befinden uns in einer Art Krieg und damit verbunden erleben wir ein Wettrüsten zwischen Angreifern und Unternehmen. Da hilft es ungemein, die Bedrohungslage zu erkennen und genau hier sehen wir uns als verlässlichen, fortschrittlichen Partner.
