So sichert sich die Industrie die Versorgung mit grünem Strom

Ein Beitrag von PwC
Folker Trepte Leiter Energiewirtschaft bei PwC Deutschland
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PWC Deutschland Beitrag

Die “Fit-for-55”-Strategie der EU sieht vor, dass die europäische Union bis 2050 klimaneutral ist. Die Dekarbonisierung stellt vor allem die Industrie vor große Herausforderungen – vom Geschäftsbetrieb bis zur Finanz- und Kommunikationsstrategie. Grundsätzlich ist es für die Industrie möglich, ihre Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 97 Prozent zu senken – vor allem durch die Umstellung auf Wasserstoff, Biogas und den Einsatz von grünem Strom. Voraussetzung dafür ist auch ein massiver Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Doch spätestens für 2030 zeichnet sich europaweit eine Lücke zwischen Ausbau und Bedarf an grünem Strom ab. Energieintensive Industrien müssen deshalb schon heute die Versorgung mit grünem Strom sicherstellen.

Dafür gibt es verschiedene Strategien. Die größte Unabhängigkeit bei der Energiebeschaffung bieten aus unserer Sicht sogenannte Brown- und Greenfield-Investitionen – Investitionen in bestehende oder neu zu schaffende Anlagen zur Energieerzeugung. BASF zum Beispiel hat 49,5 Prozent des Windparks Hollandse Kust Zuid (HKZ) von Vattenfall erworben und sichert sich über einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement) langfristig vor allem die Versorgung der nahegelegenen Produktionsstandorte, insbesondere in Antwerpen, mit Offshore-Windenergie. Die Versorgung anderer europäischer Standorte hängt von der zukünftigen Regulierung für erneuerbare Energien ab. So dürfte ein Teil des Stroms an der niederländischen Energiebörse verkauft werden, während die Herkunftsnachweise als Nachweis für grün erzeugten Strom an BASF gehen. Solche Projekte beinhalten große strategische Chancen, erfordern jedoch infrastrukturelles und energiewirtschaftliches Know-How. Regulatorische Vorgaben, Finanzierungsmodelle und Investitionslösungen – inklusive der Rechnungslegungsaspekte – müssen idealerweise in einer ganzheitlichen Betrachtung gelöst werden. Für die strategische Sicherung einer grünen Energieversorgung kann es deshalb hilfreich sein, sich die Unterstützung von erfahrenen Partnern und Beratern zu holen.

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