Die Unumkehrbarkeit des Klimawandels, die ehrgeizigen EU-Klimaziele und Konsumenten, die sich immer mehr für Nachhaltigkeit aussprechen, sind die entscheidenden Treiber für diese Entwicklung. Das heißt für Unternehmen, ihren Wirtschaftsaktivitäten so viel CO2 wie möglich zu entziehen. Dekarbonisierung ist das Stichwort. Eine immense Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Die entscheidende Frage lautet: Wie sollen Unternehmen diesen Prozess umsetzen und finanzieren?
Net-Zero1 werden lautet das große Ziel. Aber wo genau sollen Unternehmer ansetzen?
Der nachstehende Wegweiser für ein strukturiertes Vorgehen in vier Schritten hilft Unternehmen, die auf sie zurollende Welle der Dekarbonisierung in den Griff zu bekommen.
SCHRITT 1: DEKARBONISIERUNG ZUR CHEFSACHE ERKLÄREN
Nachhaltigkeit ist ein strategisches Top-Thema und damit Chefsache. Denn jetzt werden die Weichen für die grüne Transformation gestellt, die das Geschäftsmodell auf lange Sicht prägen. Um volle Wirkung zu entfalten, muss die CO2-Reduktion in allen Bereichen und auf allen Ebenen eines Unternehmens gemeinsam angegangen werden.
Außerdem kann nur an der Unternehmensspitze entschieden werden, ob und gegebenenfalls welche strategischen Zukäufe für grüne Produktionskapazitäten nötig sind.
SCHRITT 2: EINE AUF TRANSFORMATIONSFINANZIERUNG SPEZIALISIERTE BANK EINSCHALTEN
Je früher Unternehmen und Bank gemeinsam Kennzahlen und Ziele für die grüne Transformation festlegen, desto eher besteht Klarheit über den Investitionsbedarf. Dabei sind die Erwartungen des Banken- und Kapitalmarktes mit zu berücksichtigen. Erst wenn Dekarbonisierungs- und Finanzierungsstrategie Hand in Hand gehen, wird Net-Zero zum Erfolgsmodell. Wie in anderen CO2-intensiven Sektoren ist der Investitionsbedarf zum Beispiel in der Papier- und Verpackungsindustrie enorm. Das liegt an dem hohen Energieverbrauch und der Notwendigkeit, die Produktionsverfahren anzupassen, um CO2-frei produzieren zu können.
Eine solche Transformation kann ein Unternehmen schnell an die Grenzen seiner Verschuldungsfähigkeit bringen. Nur eine Bank, die alle Kapitalmarkt- und Förderinstrumente in die Finanzierungsstrategie integriert, kann einem Unternehmen entscheidende Vorteile sichern. Neben EU-Taxonomie-konformen, grünen und ESG-linked-Finanzierungsinstrumenten bieten sich Bundes- und KfW-Förderung an.
Eine gefestigte und vertrauensvolle Beziehung zwischen Bank und Kunde ist an der Stelle insbesondere für Mittelständler entscheidend. Nicht alle sind am Kapitalmarkt aktiv. Deshalb sind hier bilaterale Kredite besonders gefragt.