Globaler Player, lokal vor Ort

Bei Lufthansa City Center mag man nicht sofort an ‚Global Player’ denken. Doch eine starke lokale Präsenz muss dem internationalen Geschäft nicht im Weg stehen.
Andi-Julian Leta
Andi-Julian Leta, Geschäftsführer, Lufthansa City Center Reisebüropartner GmbH
Lufthansa City Center Beitrag

Herr Leta, es mag täuschen, aber ist das Lufthansa City Center (LCC) nicht eher das ‚Reisebüro um die Ecke’ als der globale Reisedienstleister – zumindest in der Wahrnehmung?
Das täuscht ganz und gar nicht. Denn die lokale Präsenz vor Ort ist Bestandteil unseres Service- und Qualitätsversprechens an unsere Kunden. Diesem Versprechen kommen wir mittlerweile in 90 Ländern mit 650 Büros und über 100 strategischen Partnern nach. Mit einem Gesamtumsatz von rund sechs Milliarden Euro ist Lufthansa City Center das weltweit größte unabhängige Franchise-System im Reisebüromarkt. Sie sehen, lokale Präsenz und globale Ausrichtung müssen nicht zwangsläufig zu einem Widerspruch führen.
 

Sie sprachen von strategischen Partnern, können Sie das an einem Beispiel verdeutlichen?
Gern. Erst Anfang dieses Jahres konnten wir mit der amerikanischen Travel Leaders Group einen strategischen Partner gewinnen, mit dem wir unseren internationalen, meist mittelständischen Firmenkunden in Nordamerika einen noch besseren Service bieten können. Aber auch die Travel Leaders Group profitiert erheblich von unserem Netzwerk. Denn auch deren nordamerikanische Kunden haben mit Unterzeichnung des Vertrags Zugang zu den Services und dem Know-how der LCC Partner in 90 Ländern.
 

Wissen denn Firmenkunden, dass sie bei LCC einen internationalen Service erhalten?
Viele unserer Franchise-Partner betreuen Firmenkunden, die international tätig sind. Denken Sie nur an den deutschen Mittelstand, der eine große internationale Bedeutung hat. Entsprechend global sind die Reiseanforderungen dieser Kunden. Einerseits wünschen sich diese Unternehmen eine lokale Betreuung, denn auch innerhalb Europas hat jedes Land nach wie vor lokale Präferenzen. Andererseits braucht es eine gewisse zentrale Steuerung für eine internationale Reichweite. Und genau dafür steht das LCC Global Travel Netzwerk, unser auf multinationale Firmenkunden spezialisierter Verbund. Die lokalen Partner beraten und betreuen ihre Kunden, können über das Netzwerk aber auch Dienstleistungen in anderen Ländern sowie zentral organisierte Services anbieten, die wir hier aus Frankfurt heraus steuern.
 

Macht die Dezentralität des Franchise-Systems denn vor dem wachsenden globalen Geschäft langfristig dann noch Sinn?
Absolut. Denn aus unserer Sicht ist die Kombination aus globaler Expertise und lokaler Präsenz vor Ort, das entscheidende Erfolgskriterium. Deshalb bauen wir unser Franchise auch aus und haben im Januar 2017 die LCC Reisebüro AG ins Leben gerufen, über die wir Reisebüros selbst kaufen.
 

Wie wichtig sind neue Technologien für Ihre künftige Ausrichtung?
Sehr wichtig. Von Reiseplänen über Buchungstools bis hin zu Sicherheitswarnungen bekommen Kunden bei uns auf Wunsch alles digital via App zur Verfügung gestellt. Es ist aber auch wichtig, dass unsere Prozesse intern einheitlich sind, beispielsweise mit Blick auf das Reporting oder die IT-Prozesse für unsere Kunden. Auch daran arbeiten wir kontinuierlich aus der Frankfurter Zentrale heraus.
 

Gibt es Zukunftsvisionen für LCC?
Wir wollen die starke Marktposition, die wir in Deutschland haben, auch in anderen Ländern weiter ausbauen. Und wir wollen weiter wachsen, was strategische Initiativen wie die LCC Reisebüro AG untermauern. Ziel ist es aber auch, den Service und die Qualität der Dienstleistungen für unsere Kunden weiter auszubauen – beispielsweise mit einer noch einfacheren Kommunikation und zusätzlichen, neuen Kanälen.

 


www.lcc-businesstravel.de
www.lcc-globaltravel.com

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