Im Juni wurden 234 der in Yuan denominierten Aktien chinesischer Festlandunternehmen in die globalen und regionalen Indizes von MSCI aufgenommen. Inzwischen erwägt MSCI bereits die Gewichtung der A-Aktien in Schlüsselindizes auf 20 Prozent zu erhöhen und auch FTSE Russell hat angekündigt, China A-Aktien in seine globalen Indizes aufzunehmen. Das ist nicht überraschend: Aufgrund der Größe und des Umfangs des chinesischen Aktienmarktes wird dessen Gewicht in wichtigen regionalen und globalen Indizes weiter steigen. Diese in die Indizes aufgenommenen Aktien, vorwiegend aus dem Large-Cap-Bereich, stellen aber nur einen Tropfen im Ozean chinesischer Aktien dar. Für erfolgreiche Investments in China ist daher auch weiterhin eine tiefgreifende Marktkenntnis und eine selektive Titelauswahl unabdingbar.
China im Umbruch
Der Übergang zu nachhaltigem Wachstum versetzt China in den tiefgreifendsten wirtschaftlichen Wandel der letzten 40 Jahre. Zum ersten Mal hat Nachhaltigkeit für die Kommunistische Partei eine höhere Priorität als die reinen Wachstumszahlen. Die politischen Entscheidungsträger steuern die Wirtschaft weg von der Abhängigkeit von industrieller Fertigung und Exporten hin zu einem Wachstum, das vom Binnenkonsum und Dienstleistungen angetrieben wird. Die wachsende Bevölkerung mit mittlerem Einkommen wird die Gewinne und Bewertungen der lokalen Unternehmen in den kommenden Jahren positiv beeinflussen – und historisch gesehen steht China noch am Anfang seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Dadurch bieten sich günstige Gelegenheiten, Unternehmen mit langfristigen Wachstumsaussichten in Segmenten wie Internet-Technologie, Reisen oder Gesundheit zu finden. All dies sind Dinge, die Menschen nachfragen, wenn sie wohlhabender werden.
Selektion und Marktkenntnis weiter unabdingbar
Emerging-Marktes-Investments bergen aber auch Risiken. So ist das Unterfangen, am chinesischen Markt Qualität zu finden, keine leichte Aufgabe. Zwischen den vielzähligen Unternehmen bestehen noch deutliche Qualitätsunterschiede. Und schließlich belastet der Handelskrieg zwischen den USA und China weiter die chinesische Wirtschaft. Passive Investments auf ganze Indizes sind daher nicht zielführend. Aktiven Stockpickern bietet die Öffnung des Marktes für A-Aktien aber eine niemals dagewesene Fülle an Titeln, um an der Entwicklung Chinas zu partizipieren. Sie ermöglichen Anlegern Zugang zu Sektoren, die an der Börse in Hongkong kaum vertreten sind. Zahlreiche führende chinesische Blue Chips sind nur in Shanghai oder Shenzhen gelistet. Einige Unternehmen sind aktuell nur national tätig, haben aber das Potenzial, weltweit Marktführer zu werden. Diese gilt es mit einem aktiven Stock-Picking-Ansatz ausfindig zu machen, wofür es einer tiefgreifenden Kenntnis des Marktes bedarf, wie sie Aberdeen Standard Investments bereits seit Jahrzehnten vorweisen kann. Seit den 1980er Jahren sind wir vor Ort präsent und haben derzeit alleine in Singapur und Hongkong über 20 Investmentexperten.
Stock-Picking schlägt Index
Für anspruchsvolle Investoren kann ein gezieltes Investment in chinesische A-Aktien ein Weg zu stattlichen potenziellen Renditen bedeuten. Zudem war der Markt für A-Aktien erfahrungsgemäß weniger mit den globalen Aktien korreliert als die in Hongkong gelisteten H-Aktien, was Investoren darüber hinaus Diversifikationsvorteile eröffnen kann. So bietet der Aberdeen Global – China A Share Equity Fund bereits seit über drei Jahren ein konzentriertes Portfolio mit rund 30 vielversprechenden A-Aktien-Unternehmen. Diese konnten sich ein starkes Standbein in ihren Branchen aufbauen und haben internationale Managementpraktiken übernommen. Mit 1,5 Mrd. Euro Fondsvolumen ist er derzeit das größte Produkt am Markt. Über drei Jahre kann der Fonds eine annualisierte Wertentwicklung von 15,1 Prozent und damit eine deutliche Outperformance gegenüber dem Referenzindex MSCI China A vorweisen, der im selben Zeitraum eine annualisierte Performance von -5,1 Prozent erzielte (Stand 30. September 2018).