ÖL
Seit Jahren sorgen die niedrigen Ölpreise für Erstaunen. Jetzt aber scheint die Preiswende vollzogen. Nachdem ein Rekordtief von knapp 30 US-Dollar durchschritten wurde, zieht der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee wieder an. Er laviert jetzt an der Marke von 80 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Manche Experten sehen ihn schon die Marke von 100 US-Dollar durchbrechen. Auf einen steigenden Ölpreis kann mit börsengehandelten Rohstofffonds setzen, die den Ölpreis nachbilden, manche auch „gehebelt“, also um den Faktor zwei, drei, vier oder mehr. Solche Hebelzertifikate sind allerdings nur etwas für risikobereite Investoren, denn auch Verluste werden gehebelt. Alternativ kann man auch Anteile von Energieunternehmen erwerben, die Förderung, Raffinerien oder Handel betreiben. Wer nicht auf ein bestimmtes Unternehmen setzen möchte, kann einen Indexfonds erwerben.
GOLD
Als Krisenwährung beliebt, hat Gold in den letzten Monaten trotz der vom US-Präsidenten verursachten Dauerhandelskrise einiges an Wert eingebüßt. Gerade deshalb könnte Gold für die Zukunft Potenzial haben. Von der Hausse im Jahr 2012 ist Gold zwar weit entfernt, im Moment kämpft der Rohstoff mit der Marke von 1060 Euro. Das könnte eine Gelegenheit zum Einstieg sein. Gold gehört in jedes Depot, sagen Vermögensverwalter. Sie empfehlen eine Beimischung von 15 bis 25 Prozent als Teil der Diversifizierungsstrategie. Entweder man erwirbt real existierende Münzen oder Barren, die man zu Hause oder im Schließfach der Bank lagert, oder man setzt auf Zertifikate, die dem Anleger einen Anteil an real existierendem Gold verkaufen, das im Tresor der Bank lagert.
ANLEIHEN
Mit steigenden US-Zinsen werden Anlagen in US-Staatsanleihen wieder interessanter. Zuletzt kletterte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf mehr als drei Prozent, während die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen mit 0,5 Prozent gleich blieb. Der direkte Kauf von US-Anleihen ist mit Gebühren belastet. Stattdessen kann man auch Fonds wählen, die in amerikanische Anleihen investieren. Es gibt sie kostengünstig als Indexfonds, die einen Index mit amerikanischen Zinspapieren nachbauen. Wichtig ist jedoch, das Währungsrisiko im Auge zu behalten. Nur wenn der Dollar zum Euro nicht deutlich schwächer wird, sind die Anleihen aus Übersee interessant. Andernfalls könnten Währungsverluste die Zinsausschüttungen auffressen.
IMMOBILIEN
Wer träumt nicht vom Eigenheim oder einer eigenen Wohnung? Der Maxime der Diversifizierung des Portfolios steht eine solche Investition allerdings diametral entgegen: Ein Bauprojekt bindet extrem viel Kapital. Dazu kommen die typischen Risiken: Ist die Lage langfristig attraktiv, wird am Bau gepfuscht, fehlerhaft konstruiert, entstehen Schäden, die einzelne Gewerke verursachen? Und so weiter. Wer am Immobilienboom teilhaben will, kann stattdessen in Immobilienfonds investieren. Man unterscheidet zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds einerseits und zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds andererseits. Offene Immobilienfonds werden gehandelt und stehen Anlegern zum Investment offen. Sie kaufen überwiegend Gewerbeimmobilien und erwirtschaften durch Mieten und ertragbringende Verkäufe Gewinne. Ein geschlossener Fonds investiert in der Regel in ein bestimmtes Objekt. Es wird nur eine bestimmte Zahl von Anteilen verkauft. Sobald sie gezeichnet sind, wird der Fonds geschlossen.
SCHWELLENLÄNDER
Zuletzt hatten die Schwellenländer eine schwere Phase durchgemacht. Währungen sind stark gefallen, sie nähern sich momentan dem Wert der Finanzkrise von 2008 an. Zugleich ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Vergleich mit US-Werten um 40 Prozent niedriger. Deshalb halten viele den Zeitpunkt für ein Investment in die Schwellenländer und die aufstrebenden Märkte für besonders günstig. Wer nicht auf einzelne Unternehmensanteile setzen möchte, wählt eine Investition in aktiv gemanagte Fonds oder passive Indexfonds, die auf Schwellenländer-Aktien setzen. Die gibt es sowohl mit Blick auf bestimmte Regionen als auch mit dem übergeordneten Fokus „Global Emerging Markets“.
INFRASTRUKTUR
McKinsey schätzt, dass weltweit rund 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr in Infrastrukturprojekte fließen. Nötig wären aber 3,3 Billionen US-Dollar. Viele Staaten sind mit den Investitionen überfordert und beauftragen private Unternehmen, Straßen, Brücken oder Flughäfen zu bauen, und zu betreiben. Direkte Investments in solche Projekte kommen für Privatanleger kaum infrage, da geht es schnell um Millionenbeträge. Eine Alternative sind Aktien oder Anleihen von Infrastrukturunternehmen oder Fonds, die sich auf das Thema Infrastruktur spezialisiert haben.
CROWDINVESTING
Das Crowdinvesting ersetzt als aktuelle Trendfinanzierung immer öfter die herkömmlichen Finanzierungsformen. Dabei schließt man sich mit vielen anderen Privatanlegern über eine Crowdinvesting-Plattform zusammen und investiert als „Crowd” zusammen in einzelne Projekte. Das Crowdinvesting bietet Anlegern die Möglichkeit, Geld in Start-ups zu investieren, ohne viel Kapital aufbringen zu müssen.
LIFESTYLE-AKTIEN
Immer mehr Freizeit in den Industrieländern, ein immer ausgeprägteres Gesundheits- und Körperbewusstsein lässt die Lifestyle-Branche boomen. Interessant sind Anteile der großen Sportartikelhersteller, aber es lohnt sich auch den Blick auf spezialisierte Marken zu richten, die in ihren Segmenten haussieren. „Athleisure“ heißt der aktuelle Modetrend: Sportkleidung, die auch fürs Büro oder die Bar taugt. Je teurer, desto angesagter. Fonds oder Zertifikate, die auf die Lifestyle- oder Luxusgüter-Branche setzten, entwickelten sich in der Vergangenheit oft besser als der Markt. Selbst der Yoga-Boom lässt sich in Gewinne wandeln. Hochpreisige Labels sind an der Börse notiert.