Frau Wolff, was sind aktuell die wichtigsten regulatorischen Neuerungen für die Energiewirtschaft?
Die werden vom Gesetz zum Neustart der Energiewende (GNDW) bestimmt. Neu seit dem 1.1.2025 ist beispielsweise die Pflicht für die Marktrolle Lieferant, einen dynamischen Stromtarif anzubieten. Auch der 24h-Lieferantenwechsel beschäftigt Versorger – die Möglichkeit innerhalb von 24 Stunden den Stromanbieter zu wechseln muss bis zum 1.1.2026 umgesetzt sein.
Vor welche Herausforderungen stellt das GNDW Energieversorger?
Der schnelle Lieferantenwechsel etwa bedeutet eine grundsätzliche Veränderung aller Prozesse in der Organisation. Früher war ein Anbieterwechsel eine gut planbare Sache. Die Prozesse laufen ja zwischen den Lieferanten und dem Netzbetreiber. Da hatte man teilweise bis zu sechs Wochen Zeit, eine Anfrage zu stellen, alle konnten diese Daten sammeln, eine gesammelte Antwort zurückschicken und mit dieser gesammelten Antwort kann ich als Versorger dann meine Prozesse auslösen. In Zukunft wird das sehr kleinteilig und parallel laufen, weil Informationen wie etwa zum Verbrauch noch nicht vorliegen, die Kunden aber eine Aussage zum voraussichtlichen Abschlag erwarten. Alle Bereiche, von der IT bis zum Kundenservice und dem Marketing sind also betroffen.
Wie unterstützt GISA als IT-Spezialist Energieversorger?
Zusätzlich zum klassischen, individuellen Projektgeschäft, das beginnt, wenn der Auftrag klar ist, versorgen wir unsere aktuellen und potentiellen Kunden immer stärker mit Informationen, etwa zu erwartenden Änderungen in der Regulatorik. Wir unterstützen die Rollout-Strategien von Software-Häusern im Energiebereich. Und wir sehen uns als Projektbeschleuniger, etwa indem wir Teilprozesse standardisieren und als schnell einsetzbare Bausteinlösungen anbieten. Denn eins ist klar: Energieversorger müssen in Zukunft immer schneller werden.
www.gisa.de