Der Mittelstand in Deutschland steht unter Druck: Vor allem Unternehmen aus Chemie, Glas, Metall oder Papier müssen sich mit den steigenden Kosten für Energie auseinandersetzen. Zwar hat sich einiges getan, so ist beispielsweise die EEG-Umlage 2023 entfallen. Die Gasspeicherumlage soll ab dem kommenden Jahr abgeschafft werden. Zudem wurde ein auf drei Jahre festgelegter Industriestrompreis beschlossen, von dem allerdings nur die wenigsten Mittelständler profitieren dürften. Doch Kosten wie Netzentgelte, Beschaffung und Steuern bleiben bestehen. Zudem werden die CO2-Kosten für Gas und Öl künftig massiv ansteigen.
Um darauf reagieren zu können, muss zunächst der Energieverbrauch bekannt sein. Ein professionelles Energieaudit oder digitales Monitoring liefert diese Werte. Anschließend können optimierte Anlagensteuerungen, Wärmerückgewinnung, moderne Motoren und Gebäudetechnik die laufenden Kosten dauerhaft senken. Laut dem auf Energiemanagement mittelständischer Unternehmen spezialisierten Start-up Ecoplanet kann KI-basierte Energiemanagement-Software dank detaillierter personalisierter Vorhersagen und Echtzeit-Monitoring die Energiekosten um bis zu 30 Prozent senken.
Eine andere Möglichkeit ist die eigene Stromerzeugung, zum Beispiel durch Photovoltaikanlagen auf dem Firmendach, kleine Windanlagen oder Wärmepumpen. Sogar im sonnenarmen Norddeutschland können Handelsunternehmen zum Beispiel so die Hälfte ihres Strombedarfs decken.
Nicht jedes Unternehmen kann oder will jedoch solche größeren Investitionen stemmen. In einigen Branchen bietet sich hier das Energiespar-Contracting an. Ein spezialisierter Dienstleister finanziert und betreibt dabei etwa eine neue Heizungsanlage oder Photovoltaikanlage und garantiert eine Energieeinsparung, die in die Vergütung einfließt. Der Vorteil für die Unternehmen liegt auf der Hand: Sie senken ihre Energiekosten, ohne Eigeninvestitionen und Risiken eingehen zu müssen. Für Mittelständler könnte dies eine strategische Brücke in eine dekarbonisierte Zukunft sein.
Den Weg dorthin haben schon viele Unternehmen eingeschlagen: Europas Mittelstand misst seiner ökologischen Transformation eine entscheidende Bedeutung bei. Laut dem „Argos x Boston Consulting Group Barometer“ betrachten sie die Dekarbonisierung als strategische Chance.
FÖRDERUNG FÜR UNTERNEHMEN
• Unternehmen, die in neue Technologien oder betriebliche Gebäude investieren möchten, können sich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) unterstützen lassen. Im Rahmen dessen erhalten sie zunächst eine Energieberatung, die wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen für mehr Energieeffizienz vorschlägt. Mehr Informationen dazu und zu weiteren Fördermaßnahmen gibt es unter mittelstand-digital.de.
• Tipp: Im hauseigenen Blog gibt das Mittelstand-Digital-Zentrum Magdeburg einen Überblick darüber, wie kleine und mittlere Unternehmen ihre Prozesse intelligenter und energieeffizienter gestalten können:
digitalzentrum-magdeburg.de.