Herr Vesper, Sie haben mit der Smart Home-Plattform digitalSTROM viele Berührungspunkte mit der Immobilienbranche und dem Elektrohandwerk. Gleichzeitig engagieren Sie sich persönlich in der Initiative D21 für die digitale Gesellschaft. Wie passt das zusammen?
Die Digitalisierung hat die Immobilienbranche und das Handwerk bereits erreicht. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass Sachverstand und Weitsicht in jede Diskussion um Veränderung einfließen sollten, nicht nur Angst und Skepsis. Man sieht an vielen Stellen, dass fehlende Weitsicht zu Problemen führen kann. Ein Beispiel: Wir haben nicht früh genug auf die Feinstaubsituation in unseren Städten reagiert. Nun agieren wir hastig, fast in Panik (und mit großem finanziellen Schaden für viele Menschen). Es wird versucht, etwas zu korrigieren, was mit Weitsicht so nicht eingetreten wäre.
Was wäre denn für Sie eine entsprechende Weitsicht in der Immobilienbranche?
Es gibt drei Trends in Wohnge-bäuden: Dezentrale Energie inklusive Speicher, Elektromobilität und Digitalisierung. Alle heutigen Gebäudeinvestitionen haben eine Haltbarkeit von 15-20 Jahren, bis zur nächsten Renovierung. So werden die meisten Häuser in 15 Jahren dezentrale Energieelemente haben, ihre Bewohner Elektroautos fahren und durch die Digitalisierung werden Roboter im Haus Normalität sein. Also müssen die Häuser durch eine passende Infrastruktur bereits heute auf diese Anwendungen vorbereitet sein – sie werden schon in wenigen Jahren Realität sein. Wohnungen und Häuser brauchen heute eine zuverlässig zukunftssichere Infrastruktur, standardmäßig eingeplant. Industrie und Handwerk müssen Weitsicht beweisen, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen.
Aber ist es nicht Aufgabe des Bauherren, sich um die Planung dieser Themen zu kümmern?
Jein: Viele Bauherren – unsere Kunden – haben das Gefühl, sie müssen handeln. Aber bei ihrer Entscheidung verlassen sie sich auf Experten. Daher ist es die Verantwortung der Industrie, also Herstellern wie digitalSTROM, aber auch die von Bauträgern, Architekten und dem Handwerk, dass eine digitale Infrastruktur im Haus Standard wird. Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass sie von Experten mit entsprechender Weitsicht richtig beraten werden.
Unter www.digitalSTROM.com/hausderzukunft beschreiben wir daher in einer Norm, welche Komponenten zum Beispiel im Sicherungskasten notwendig sind, um die komplette Gebäudetechnik, kombiniert mit Haushaltsgeräten und Consumer Elektronik zu digitalisieren – eine sichere Investition, die für jede technologische Weiterentwicklung bereit ist.