Ausgerechnet die Ölheizung, die in Dänemark bereits verboten ist, wuchs um 30 Prozent im vergangen Jahr, während alle Heizungen auf Basis Erneuerbarer Energien ins Minus rutschten. Ohne erfolgreiche Wärmewende keine erfolgreiche Energiewende: Die drittgrößten CO2-Emittenten sind die privaten Haushalte, das größte Einsparpotential liegt im Heizungskeller. Das weiß auch die Politik. Seit dem 1. Januar 2016 gilt die verschärfte Energieeinsparverordnung, die Öl- und Gasheizungen nur in Kombination mit Erneuerbaren Energien und einer aufwendigen Dämmung zulässt.
STROM WIRD ZUM ZENTRALEN ENERGIETRÄGER
Bereits heute stammt jede dritte Kilowattstunde Strom aus Erneuerbaren Energien, vorwiegend aus Photovoltaik und Windkraft. Dieser Strom soll in Zukunft auch Elektrofahrzeuge antreiben und mit Hilfe von Wärmepumpen Wohnungen heizen und Warmwasser erzeugen. Wärmepumpen nutzen dafür die Wärme aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, um daraus unter zu Hilfenahme von Strom als Antriebsenergie, Heizwärme und Heißwasser zu erzeugen. Eine effiziente Wärmepumpe erzeugt so aus einer Einheit Strom und drei Einheiten Umweltwärme vier Einheiten Heizwärme. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 75 Prozent fossiler Brennstoffe durch Umweltwärme ersetzt werden. Wird die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben oder mit Strom aus der Photovoltaikanlage vom eigenen Dach, heizt sie schon heute nahezu emissionsfrei.
STAATLICHE FÖRDERUNG FÜR WÄRMEPUMPEN
Der Run der Schnäppchenjäger auf die Öltanks bleibt von der Politik nicht unbemerkt. Wer sich trotz höherer Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe entscheidet, den belohnt der Staat mit großzügigen Investitionszuschüssen: Über das Marktanreizprogramm (MAP) erhalten Sanierer, die ihren Ölkessel gegen eine effiziente Erdwärmepumpe austauschen und ihr Heizsystem optimieren lassen, mindestens 8.700 Euro.