Smarte Energie

Daten gewähren Einblick in die Zukunft. Egal ob große Kraftwerksanlagen oder verteilte Offshore-Windparks: Auch die Energiebranche treibt die digitale Transformation zügig voran.
Nexinto GmbH Beitrag

Unter Einsatz modernster Technologien und Datenanalysen ergeben sich im Internet of Things (IoT) neue Wege für ein intelligentes Management von Energieanlagen.

 

Der Digitalisierungsgrad in deutschen Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Dabei stehen insbesondere Energieunternehmen vor elementaren Herausforderungen, die über ihre weitere Zukunft am Markt entscheiden. Als Energieproduzent und -versorger gehören sie zu den kritischen Infrastrukturen (KRITIS), die ein Funktionieren unserer heutigen Gesellschaft gewährleisten. Sie sind daher verpflichtet, besondere Anforderungen an die Sicherheit ihrer Anlagen und Systeme zu erfüllen. Immerhin sind davon unter Umständen Verkehrssysteme oder Krankenhäuser abhängig. Gleichzeitig unterliegen die Versorger, wie jedes Unternehmen auch, einem steigenden Wettbewerbs- und Innovationsdruck. Um sich hier für die Zukunft nachhaltig gut aufzustellen, greifen Energieunternehmen auf moderne Technologien zurück und nutzen die Vorteile des IoT für sich.

Vernetzung schafft Vorteile

Das Internet of Things, im industriellen Umfeld auch Industrie 4.0 genannt, ist durch die zunehmende Vernetzung von digitalisierten Objekten geprägt. Im Unternehmenskontext kommunizieren ganze Industrieanlagen mit einzelnen Maschinen- oder Gerätekomponenten über mehrere Standorte hinweg. Für die Betreiber selbst ergeben sich daraus wichtige Vorteile zur weiteren Automatisierung von Prozessen, Kosteneinsparungen und der Entwicklung neuer Services oder Produkte. Quintessenz dafür: Die intelligente Analyse der generierten Daten.

Daten aus 500 Quellen auswerten

Auf diese Weise ist es Energieunternehmen möglich, proaktiv auf bisher schwer vorhersehbare Ereignisse zu reagieren. So sind beispielsweise Offshore-Windkraftanlagen heute schon in großem Umfang mit der IT-Landschaft der Betreiber oder Hersteller verknüpft. Diese sind in der Regel dezentral und über mehrere Standorte großflächig verteilt. Dementsprechend sind anstehende Wartungsarbeiten mit viel Zeitaufwand und hohen Kosten verbunden. Kommt es zu plötzlichen Störungen, ist Schnelligkeit gefragt, um die Energieversorgung nicht zu gefährden. Durch Auswertung der erfassten Daten ist hingegen frühzeitig erkennbar, welche Teilkomponenten vorrausichtlich ausfallen. In einem Windpark entstehen unter Umständen Daten aus über 500 verschiedenen Quellen. Diese gilt es zu erfassen und verfügbar zu machen.

Dafür brauchen Energieunternehmen die passenden Rahmenbedingungen. Absolut grundlegende Basis für IoT-Projekte und das hohe Datenaufkommen ist eine leistungsstarke IT-Infrastruktur. Auf ihr setzen alle weiteren Systeme, Anwendungen oder Services auf. Als KRITIS sind die Anforderungen an die Robustheit und Sicherheit der IT-Infrastruktur besonders hoch. Gleichzeitig muss sie große Datenmengen stemmen: Die schiere Menge an Daten sorgt ansonsten für steigende Ladezeiten und eine schlechtere Performance der IT und Anlagen. Nicht nur für Energieversorger ein „No-Go“. Deshalb sollten sie von Anfang an eine durchdachte, ganzheitliche Technologie-Strategie für das IoT verfolgen. Insbesondere der Einsatz von Cloud Computing bringt hier entscheidende Vorteile. Es erlaubt ein schnelles Reagieren auf veränderte Marktbedingungen. Betriebskosten bleiben überschaubar. Daten und Anwendungen sind zeit- und standortunabhängig abrufbar. Dennoch stellt die IT-Infrastruktur eines der größten Hemmnisse für den Start von IoT-Projekten dar. Deshalb greifen immer mehr Unternehmen auf professionelle IT-Dienstleister wie Nexinto zurück, die beim Aufbau und Betrieb unterstützen oder diesen komplett übernehmen.

Anlage meldet sich selbst zur Wartung

Auf die Pflicht folgt dann die eigentliche Kür: Datenanalysen, die den Blick in die Zukunft erlauben. Hierfür arbeitet Nexinto mit Datenexperten von Hewlett Packard Enterprise zusammen, die auf das smarte Management von Anlagen spezialisiert sind. Sie haben auf Basis von HPE VERTICA über einen intelligenten Algorithmus für Datenanalysen ein Vorhersagemodell entwickelt. Damit ist ein neuer Prozess für Predictive Maintenance realisierbar. Servicetechniker erkennen so vorzeitig, welches Bauteil mit großer Wahrscheinlichkeit demnächst ausfällt und ausgewechselt werden muss. Statt erst im Ernstfall tätig zu werden, erfolgt deren Wartung proaktiv und orientiert sich zusätzlich an den tatsächlichen Betriebsbedingungen. Auf diese Weise verhindern Energieunternehmen unkalkulierbare Schäden an den Anlagen, Ausfallzeiten oder Notfalleinsätze.

Digitalisierung schafft Freiräume

„Gerade für Energieunternehmen, die zwischen Energiewende und Kostendruck aufgerieben werden, ist es wichtig, sich mit der Digitalisierung Freiräume zu schaffen. In diesen haben sie die Möglichkeit, weitergehende Services oder Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ihre IT-Landschaft muss gleichzeitig robust und agil sein. Nexinto verfügt über langjährige Erfahrung, geschäftskritische Systeme zu managen und die Basis für IoT-Projekte zu legen. Dafür sind zugeschnittene, ganzheitliche Maßnahmen notwendig, um kein unbeherrschbares „IT-Monster“ zu erschaffen. Die Komplexität muss bei steigender Vernetzung überschaubar bleiben.“

Philip Reisberger, Chief Strategy Officer Nexinto GmbH

Wappnen für die datenbestimmte Zukunft

„Die Zukunft gehört den Unternehmen, denen es gelingt, Zugriff auf beliebige Datenquellen zu erhalten, diese Informationen zielführend auszuwerten und darauf neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Nur so bleiben sie langfristig wettbewerbsfähig. Gleichzeitig erfordern diese Datenanalysen sehr spezialisiertes und zugleich umfassendes Know-how: Dafür sind Kompetenzen zur Erstellung von Analysemodellen, Statistik sowie Branchenkenntnisse nötig. Es gilt, die Brücke zu schlagen zwischen Business- und IT-Anforderungen. Dafür muss sich die Energiebranche wappnen.“

Ulrich Pfeiffer, Chief Technologist und Presales Director bei HPE.


www.nexinto.com

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