Gasinfrastruktur – die Zukunft beginnt jetzt

Die bestehende Gasinfrastruktur in Deutschland hat sich über die letzten Jahrzehnte bewährt.
Alexander Land
Alexander Land
Open Grid Europe GmbH Beitrag

Sie wird stetig optimiert und dort, wo es sinnvoll ist, ausgebaut. Sie ist der Garant für sichere Erdgasversorgung in Deutschland – unabhängig davon, welchen Weg das Gas zuvor genommen hat. Und sicher ist: Die Quellen und Routen werden zunehmen. Denn der europäische Markt wird attraktiver für LNG, z. B. aus Amerika.

 

Was aber sind die Vorteile der Gasinfrastruktur? Wo werden sie deutlich? 

 

Die Gasinfrastruktur ist das Bindeglied zwischen den Sektoren Strom, Industrie, Wärme und Mobilität, in denen Erdgas höchst flexibel einsetzbar ist. Wer Klimaschutz ernst meint, kann guten Gewissens noch mehr auf Erdgas setzen. Denn Erdgas hat z. B. um die Hälfte
weniger CO2-Emissionen als Kohle. So könnte Erdgas Kohle in der Stromerzeugung ohne weiteres ersetzen und würde einen
signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten. 

 

In der Industrie sind viele Prozesse ohne Erdgas heute nicht mehr denkbar. Der Energieträger findet Anwendung u. a. in Kühl- und Trocknungsprozessen, in der chemischen, aber auch in der metallverarbeitenden Industrie.

 

Im Wärmemarkt ist Erdgas seit vielen Jahren der mit Abstand beliebteste Energieträger. Sein Anteil bei der Raumwärme- und der Warmwasserbereitung liegt bei ca. 45%. Und auch im Bereich Mobilität hat Erdgas Vorteile. In Form von CNG oder LNG bietet Erdgas eine deutlich bessere CO2-Bilanz als konventionelle Treibstoffe auf Erdölbasis. Dazu entstehen im Vergleich zu Diesel rund 95 % weniger Stickoxide, Feinstaub wird nahezu gar nicht emittiert. Erdgasanwendungen bieten viel Klimaschutz für wenig Geld und sind somit wertvolle Bestandteile im Instrumentenmix, den es braucht, um effektiven und bezahlbaren Klimaschutz zu betreiben.

 

Darüber hinaus ebnet auch die Gasinfrastruktur selbst den Weg in die Zukunft der CO2-armen Energieversorgung: Durch den Einsatz der Power-to-Gas-Technologie werden Strom- und Gasnetze effizient miteinander vernetzt. Regenerativ erzeugter Strom kann in Gas umgewandelt und in das bestehende Netz eingespeist, transportiert oder gespeichert werden. Die bisher offenen Fragen des Stromtransportes und der -speicherung finden hier also eine konkrete Antwort.

 

Es liegt daher auf der Hand, dass Erdgas einen viel größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, als es dies heute darf. Und es liegt auch auf der Hand, dass die Gasinfrastruktur einen Wert an sich darstellt. Richtig angegangen, lässt sich dieses Asset weitaus mehr in Szene setzen. Was es braucht sind mehr Mut und Innovationsgeist bei Unternehmen und bei der Politik. 

 

Alexander Land; Leiter Kommunikation und Energiepolitik, Open Grid Europe GmbH

 

www.open-grid-europe.com

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