Herr Fendt – Geld verdienen mit dem eigenen E-Auto, das klingt verlockend. Wie geht das?
Das Stichwort heißt Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote). Sie schreibt seit 2015 Mineralölunternehmen Ziele zur Einsparung von CO2-Emissionen vor. Seit diesem Jahr können auch private Elektroautofahrer mit diesen Quoten handeln. Konkret: Mit Ihrem E-Auto sparen Sie Emissionen. Diese Einsparungen können Sie an Mineralölunternehmen verkaufen, die dadurch wiederum ihre CO2-Ziele erreichen können. Sie bekommen dafür eine jährliche Prämie von zurzeit 320 Euro. Abgewickelt wird das zum Beispiel ganz einfach über unser entsprechendes Serviceangebot. Das gilt übrigens für alle Besitzer von E-Autos – also auch Firmen oder Unternehmen des ÖPNV. Damit ist die Quote ein Beitrag zum Klimaschutz und zugleich ein attraktives Modell, mit dem privaten E-Auto oder der Fahrzeugflotte Geld zu verdienen.
Welche Trends sehen Sie noch bei der Elektromobilität?
Viel wird sich in Zukunft um die Batterien in E-Autos drehen. Sie haben weit mehr Kapazität als z.B. die derzeit florierenden Stromspeicher im Eigenheim – warum das E-Auto nicht als Stromspeicher nutzen, während es in der Einfahrt steht? Wir werden auch bald sehen, dass die wachsende E-Auto-Flotte als flexibler Schwarm-Stromspeicher dient, um in Peak-Zeiten von erneuerbarer Energieproduktion Strom zu speichern und ihn während der Standzeit an der Ladestation wieder ins allgemeine Netz einzuspeisen, wenn er gebraucht wird – Stichwort Vehicle-to-Grid (V2G). Natürlich nicht kostenlos – damit können Besitzer von E-Autos ebenfalls Geld verdienen! Das haben wir in vielen Realprojekten mit Partnern aus der Automobilbranche nachgewiesen . Voraussetzung ist allerdings, dass die Ladeinfrastruktur und die E-Autos das sogenannte bidirektionale Laden erlauben – vereinfacht gesagt, dass E-Autos Strom auch wieder abgeben können. Die technischen Anforderungen regelt eine Norm, die noch dieses Jahr implementiert wird.