Lindera: Stürze im Alter verhindern

Wie ein Berliner Unternehmen künstliche Intelligenz in die Pflege bringt
Lindera GmbH Beitrag

Ein Sturz kann das Leben von heute auf morgen schlagartig verändern. Vor allem mit zunehmendem Alter steigt das Sturzrisiko und die damit verbundenen Gefahren: In der Altersgruppe der über 65-Jährigen sind Stürze
die häufigste Ursache für Verletzungen – gleichzeitig erlangen viele ältere Menschen ihre frühere Beweglichkeit nach einem Sturz nicht mehr zurück. Das belastet nicht nur die Betroffenen und ihre Familien, sondern auch das Gesundheitssystem. Hier hilft vor allem eines: eine wirksame Sturzprophylaxe, die für möglichst viele Menschen zugänglich ist.
Genau hier setzt Lindera an: Das Berliner Healthtech-Unternehmen hat eine digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) entwickelt, die das individuelle Sturzrisiko älterer und in ihrer Mobilität eingeschränkter Personen reduziert. Linderas KI-basierte Mobilitätsanalyse kommt bereits bundesweit in Pflegeeinrichtungen zum Einsatz und fördert dort nachhaltig die Mobilität älterer Menschen.

 

Lindera digitalisiert die Sturzprophylaxe

 

Linderas Technologie ermöglicht eine objektive Bewertung der individuellen Bewegungsabläufe – über eine herkömmliche Smartphone-Kamera. Die Mobilitätsanalyse funktioniert in drei einfachen Schritten: 30-sekündiges Smartphone-Video von einer gehenden Person aufnehmen, einen psychosozialen Test in der App ausfüllen, Analyse erhalten – fertig. Damit werden präzise Bewegungsanalysen an Ort und Stelle möglich – in der Arztpraxis, im heimischen Wohnzimmer oder in der Pflegeeinrichtung.
Neben ortsunabhängigen, präzisen und objektiven Bewegungsanalysen empfiehlt die Lindera-App individuelle Maßnahmen zur Sturzprävention – vom richtigen Schuhwerk bis zum Rollator. Hierfür hat das Berliner Start-up eine umfangreiche Empfehlungsdatenbank entwickelt, die mehr als 400 Empfehlungen aus über 150 wissenschaftlichen Quellen umfasst und kontinuierlich erweitert wird. Senior*innen werden so nachvollziehbar in den eigenen Genesungsverlauf eingebunden und können aktiv an ihrer Mobilität arbeiten.

 

Künstliche Intelligenz für Mobilität im Alter
 

Um Gangbild und Sturzrisiko per App zu analysieren,
arbeitet Lindera mit künstlicher Intelligenz (KI) und sogenannten neuronalen Netzen. Die digitale Gesundheitsanwendung wurde gemeinsam mit der Forschungsgruppe Geriatrie der Berliner Charité, Psycholog*innen und examinierten Pflegefachkräften entwickelt. Die Lindera-App ist präziser als das menschliche Auge und schneller umsetzbar als analoge Verfahren. Mediziner*innen bleibt so wieder mehr Zeit für die wesentlichen Dinge wie Beratung oder die direkte Betreuung der Senior*innen.

 

Die Lindera-App auf Rezept

 

Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) kommen digitale Lösungen nun per Rezept in die Regelversorgung. Auch die digitale Sturzprophylaxe wird damit mehr Menschen zugänglich: Linderas Mobilitätsanalyse soll eine
der ersten erstattungsfähigen digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) werden, die Mediziner*innen verschreiben können.
In Zukunft kann Lindera also noch flächendeckender zum Einsatz kommen und mehr Menschen helfen, die Lebensqualität auch im hohen Alter zu erhalten.

 

www.lindera.de

 

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