Effiziente Flotte

Kaum eine Dienstleistung im Fuhrparkmanagement muss heute noch in-house erledigt werden. Innovative Start-ups bringen neue Impulse.
CompanyCars
Illustration: Friederike Olsson
Julia Thiem Redaktion

Reifenservice, Schaden- und Versicherungsmanagement, Überführungsservice, digitales Fahrtenbuch, Waschservice, Tankkarte, Fahrtraining – kaum eine Dienstleistung, die der Flottenverantwortliche heute nicht auslagern kann. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Analyse der Gesamtbetriebskosten eines Fuhrparks seit langem ein wichtiges Thema in der Branche ist.


Da wundert es auch nicht, dass immer mehr Flotten vor dem Hintergrund eines effizienten Fuhrparkmanagements mit Telematiklösungen ausgestattet werden. Laut einer aktuellen Studie des auf Fuhrparkthemen spezialisierten Marktforschungsinstituts Dataforce sind mehr als 50 Prozent der Unternehmen bereits ab zehn Fahrzeugen im Fuhrpark grundsätzlich bereit, Geld für Telematiksysteme auszugeben. Und deshalb konzentriert sich wohl auch gerade eine ganze Riege vielversprechender Start-ups auf ebendieses Geschäft. Eines davon ist Carzapp. Die Berliner haben ein Produkt entwickelt, das vor allem für eine breitere Akzeptanz von Poollösungen im Unternehmen sorgen soll. Via App können Fahrzeuge gebucht und auch geöffnet werden, wenn denn der Fahrer über die entsprechende Berechtigung und einen gültigen, im System hinterlegten Führerschein verfügt. Damit bedient Carzapp gleich auch die Dokumentationspflichten des Fuhrparkmanagers, der wiederum den Fahrzeugpool so auch nach Fahrzeugklassen oder Kilometerleistung optimieren kann.


Ein weiteres Start-up, das mit Telematik punkten will, ist Vimcar. „Steuerspargerät“ wird der kleine, fast schon unscheinbare Stecker liebevoll genannt, der über die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs via GPS-Modul und SIM-Card Kilometerstand, Start- und Zieladresse sowie Zeitstempel automatisch mitschreibt. Zusammengefügt werden diese Daten dann in der Fahrtenbuch-App. Nicht nur für Privatpersonen eine echte Entlastung, wie Andreas Schneider, einer der Vimcar-Gründer, erklärt: „Neben dem offensichtlichen Vorteil eines automatisierten, digitalen Fahrtenbuchs ermöglicht unser System beispielsweise auch eine detaillierte Kostenzuordnung der Fahrten nach Kunden oder Projekten oder kann für die interne Revision verwendet werden.“ Der Bedarf ist da: Über 1.100 Unternehmen haben die Berliner schon mit ihrem Stecker ausgestattet – und das, obwohl das Vimcar-Produkt erst seit Dezember 2014 auf dem Markt ist.


Es kommt also Bewegung ins deutsche Flottengeschäft, wobei es vor allem externe Dienstleister und innovative Start-ups sind, die mit neuen Impulsen und digitalen Ideen gründlich Staub aufwirbeln. Doch genau hier lauert auch eine Gefahr: Fast überall sind Fuhrparkservices mit Digitalisierung und Apps verbunden. Bei zu vielen verschiedenen Dienstleistern entsteht so ein regelrechter Wildwuchs und eine Datensammelflut, die es an einer Stelle im Unternehmen zusammenzuführen gilt. Denn was nützt es, wenn die Telematikdaten nicht mit denen der Tankkarte konsolidiert werden können oder der Waschservice vor der Tür steht, das Auto dank Carzapp aber gerade mit einem Mitarbeiter unterwegs ist? 

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