EU-Energielabel zeichnet Wärmepumpen mit Bestnoten aus

Energiefresser oder Effizienzwunder?
BWP Bundesverband Waermepumpen e.V.
BWP Bundesverband Waermepumpen e.V.
BWP Bundesverband Wärmepumpe e.V. Beitrag

Bereits seit 1998 lenkt der Brüsseler Gesetzgeber das Kaufverhalten bei Elektrogeräten mit Hilfe von Effizienznoten. Rote, gelbe und grüne Pfeile signalisieren dem Verbraucher auf einen Blick, welche Geräte sparsam arbeiten und umweltfreundlich sind. Während das Glühlampenverbot immer noch gerne als Beispiel für Brüsseler Regelungswut herangezogen wird, dessen Umweltnutzen manch einer gar als unter der Nachweisgrenze kritisiert, sind Heizgeräte als Energiegroßverbraucher im Haushalt bekannt und gefürchtet. Alarmierende zwei Drittel der Gesamtenergie im Haushalt verbrauchen laut Experten Heizung und Warmwasser. Nach dieser Feststellung beklagen dieselben Experten obligatorisch den Sanierungsstau im Heizungskeller. Gerne ist dann auch vom „schlafenden Riesen“ die Rede, der wahlweise durch Förderung wachgeküsst oder Regulierung wachgerüttelt werden müsse. Verhallten die Apelle auch bisher ungehört, so soll jetzt die Energieeffizienzkennzeichnung neuen Schwung in den Heizungsmarkt bringen.

 

„Wie bei Kühlschränken und Waschmaschinen erhält der Verbraucher jetzt auch bei Heizungen eine Orientierungshilfe bei der Suche nach energieeffizienten Geräten“,  kommentiert Stawiarski, Geschäftsführer beim Bundesverband Wärmepumpe, die Brüsseler Entscheidung. „A+ oder besser ist bereits beim Kauf ‚Weißer Ware‘ zum Muss energiebewusster Kunden geworden, dies wird auch bei Heizungen funktionieren“.

 

Warum sich Stawiarski so über die Effizienzzeugnisse freut, wird deutlich, wenn man das Abschneiden der einzelnen Heizgeräte genauer betrachtet:

 

Anders als ihre fossile Konkurrenz erreichen Wärmepumpensysteme beim so genannten „Verbundlabel“, mit dem es Handwerker und Verbraucher in der Praxis überwiegend zu tun haben werden,  in der Regel A+++. Für fossile Heizgeräte werden hingegen selbst in Kombination mit Solarthermie die Möglichkeiten des Verbundlabels bei A+ meist ausgereizt sein.

 

Stichtag für die Kennzeichnungspflicht ist der 26. September dieses Jahres. Ab dann dürfen keine Geräte ohne Kennzeichnung mehr in den Verkehr gebracht werden. Entsprechend großen Stellenwert nimmt das Thema denn auch bei der diesjährigen ISH, der Leitmesse für Heizungs- und Klimatechnik ein. Mit dem Ratgeber „Das EU-Energielabel in der Praxis“ hält der Verband am Messestand für interessierte Fachhandwerker und Planer ein gut verständliches Standardwerk zu den Pflichten und Marketingchancen der neuen Kennzeichnungspflicht parat. Außerdem stellt der Bundesverband Wärmepumpe seine neue Website
www.heizen-im-gruenen-Bereich.de
im Rahmen der gleichnamigen Kampagne erstmals der Öffentlichkeit vor. Dort erfahren Verbraucher, warum sie mit einer Wärmepumpe immer auf der „sicheren Seite“ stehen. Während das EU-Energielabel den „schlafenden Riesen“ sanft ermuntert, zieht Berlin mit der neuen Energieeinsparverordnung die Schrauben für Immobilienbesitzer an. Eine Wärmepumpe jedoch meistert die neuen Anforderungen quasi „von allein“, da sie davon profitiert, dass im Zuge der EnEV-Novelle der Primärenergiefaktor für Strom zum 1.1.2016 von 2,4 auf 1,8 sinkt. „Damit reagiert der Gesetzgeber auf den wachsenden Teil erneuerbarer Energien in unseren Stromnetzen“, erläutert Stawiarski und ergänzt: „Selbst ein Haus, das vor zehn Jahren nach EnEV-Standard errichtet und dabei mit einer Wärmepumpe ausgestattet wurde, würde dadurch die primärenergetischen Anforderungen der EnEV ab 2016 erfüllen.

 

www.heizen-im-gruenen-Bereich.de

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