Raus aus der Schamzone

Bei erektiler Dysfunktion führen Arztpraxis und Apotheke zur passenden Therapie. Eine aktuelle Studie warnt vor anonymen Onlineshops und Fälschungen.

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Es passiert in langjährigen Beziehungen ebenso wie bei kurzen Begegnungen: Die Erektion bleibt aus oder hält nicht. Betroffen sind ältere ebenso wie junge Männer. Doch heutzutage muss daraus kein Drama werden. Denn der nüchterne Begriff „erektile Dysfunktion“ beschreibt ein behandelbares medizinisches Thema, das längst nicht mehr mit Scham besetzt sein muss. Gespräche in Arztpraxis und Apotheke gehören mittlerweile zur Routine. Wer das Problem ernst nimmt, gewinnt vor allem eines: Klarheit – und eine Therapie, die passt.
 

APOTHEKEN UND PRAXEN BERATEN


Der erste Schritt ist die medizinische Abklärung. Erektile Dysfunktion kann mit Alltagsstress, aber auch mit Stoffwechsel- oder Gefäßerkrankungen zusammenhängen. Ärztinnen und Ärzte prüfen Vorerkrankungen und Begleitmedikamente, ordnen Befunde ein und empfehlen eine geeignete Behandlung. Dazu gehört oft eine leitliniengestützte Medikation. Der zweite Schritt ist die pharmazeutische Begleitung. Apotheken beraten zu Anwendung und Dosierung, erklären Wechselwirkungen und achten auf Warnzeichen. So entsteht eine Versorgung, die trägt – fachlich, diskret und verlässlich. Ergänzend lohnt der Blick auf Gewohnheiten, die Wirkung entfalten: ausreichend Schlaf, Bewegung, maßvoller Alkoholkonsum und eine offene, respektvolle Kommunikation in der Partnerschaft. 

Genauso wichtig sind aber sichere Bezugswege. Verschreibungspflichtige Arzneimittel gehören in die Apotheken. Einige europäische Länder haben den sicheren Zugang für die Patienten erweitert: Bestimmte Wirkstoffe sind dort, gegebenenfalls nach Beratung, in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Das senkt Hürden und sichert gleichzeitig die fachliche Beratung.
 

VERLÄSSLICHE QUELLEN ZÄHLEN


Wovon abzuraten ist, zeigen aktuelle Daten deutlich. Eine im Auftrag von Viatris durchgeführte Untersuchung unter Leitung von Prof. Dr. Arndt Sinn (Universität Osnabrück) und Prof. Dr. Martin Steinebach (Fraunhofer SIT) erfasste 89 einschlägige Webseiten. 82 boten verschreibungspflichtige Mittel an, 67 davon sogar ohne jede Rezeptanforderung. Häufig werden Gesetze durch ausländische Server umgangen. Das Ergebnis ist ein unkontrollierter Markt, auf dem Fälschungen und falsch dosierte Präparate auftauchen – ein reales Risiko, insbesondere bei Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen oder Mehrfachmedikation. Rechtlich ist die Sache klar: Die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente ist ausschließlich durch zugelassene Apotheken zulässig.

Professor Sinn fasst die Situation so zusammen: „Die Rechtslage ist komplex – und die Hoffnung, illegale Angebote durch Sicherheitsmerkmale zu verdrängen, hat sich nicht erfüllt.“ Die Konsequenz liegt nahe: Beratung nutzen, legale Kanäle wählen, Warnzeichen ernst nehmen. Kurz gesagt: Erektile Dysfunktion ist häufig, aber gut behandelbar. Der richtige Weg führt über Praxis und Apotheke – mit Diagnose, verständlicher Erklärung und sicherer Abgabe. So entsteht eine Versorgung, die wirkt und schützt.

www.viatris.de
 

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