Pfleger, die Datenbrillen tragen, Ärztinnen, die Operationen am virtuellen Modell planen – das ist keine Zukunftsmusik, sondern immer öfter Alltag. Die Rede ist von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)-Anwendungen, die die Medizin verändern. „Solche Lösungen im Gesundheitswesen sind auf dem Vormarsch. Die Technologien werden immer ausgereifter, können zunehmend komplexe Aufgaben lösen und finden im klinischen Alltag Anwendung“, sagt Benjamin Groiß, Geschäftsführer der Softeq Development GmbH. Der Full Stack Developer unterstützt Organisationen und Firmen, digitale Lösungen auch im Gesundheitssektor zu entwickeln und umzusetzen.
Für VR-Anwendungen tragen Nutzer Datenbrillen, die sie in virtuelle Räume versetzen, in denen sie auch agieren können. AR-Anwendungen legen per Datenbrille eine zusätzliche visuelle Schicht über das, was das Auge sieht. Wie sieht das nun in der Praxis aus? Ein Beispiel sind AR-Lösungen, die es medizinischem Personal leichter machen, Blut abzunehmen. Dabei scannt ein Lasersystem die Schichten unter der Haut und projiziert die genaue Lage etwa der Ellenbogenvene auf die AR-Brille. So treffen Ärzte oder Pflegepersonal bei der Blutabnahme die Vene leichter und das nimmt auch Patienten die Angst vor dem „Piks“. Andere Anwendungen machen sich Daten aus dem MRT zunutze, um Operateuren die individuelle Position von Blutgefäßen und Nerven anzuzeigen. Das führt zu höherer Genauigkeit und erfolgreicheren OPs.
Virtual Reality kommt unter anderem in der Psychotherapie, der Schmerztherapie und der OP-Vorbereitung zum Einsatz. Objektbezogene Phobien werden zum Beispiel durch die sogenannte Expositionstherapie behandelt. Dabei geht es darum, in einer sicheren Umgebung und begleitet von Therapeuten schrittweise den Umgang mit dem angstbewehrten Gegenstand zu üben. Und dafür gibt es mittlerweile auch VR-Anwendungen. Diese können auch der Entspannung dienen, mittels virtueller Spiele etwa, die Schmerzpatienten vom Schmerz ablenken oder Ängste vor schmerzhaften Behandlungen mindern. Und basierend auf bildgebenden Verfahren schließlich können individuelle, virtuelle Modelle von Organen erzeugt werden. So können Operateure Eingriffe bis ins Detail planen.
Schon seit Jahren im Einsatz sind daneben auch KI-Lösungen in der Diagnostik. Von Computer Vision ist die Rede, wenn neuronale Netze große Mengen an visuellen Daten analysieren und bewerten. Solche Lösungen helfen unter anderem bei der Bewertung der Hautaufnahmen von Patienten, bei denen der Verdacht auf Hautkrebs besteht. Die Systeme sind menschlichen Ärzten nahezu ebenbürtig, vor allem aber sparen sie Zeit und Kosten.
Die Entwickler medizintechnischer Anwendungen haben die großen Potentiale von AR, VR und KI erkannt. Oft braucht es aber externes Know-how. „Digitale Lösungen bieten Unternehmen riesige Chancen und sind gut für das Patientenwohl. Um sie zu entwickeln, bedarf es starker Partner – Softeq punktet mit jahrelanger Expertise, etwa im Bereich Digital Health Application“, so Benjamin Groiß.
www.softeq.com/de/healthcare-industry
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