20 Millionen Passagiere schippern jedes Jahr auf teils luxuriös ausgestatteten Kreuzfahrtschiffen umher. Nordkap- oder Karibik-Tour mit viel Exotik, Mittelmeer mit historischen Stätten Griechenlands und der Türkei, Donau und schwedische Fjorde, es ist für nahezu jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Sogar Spezialkombis wie die Full Metal Cruise, ein schwimmendes Heavy-Metal-Festival, das vom Team des Wacken Open Air organisiert wird, oder eine Crime Cruise mit Krimilesungen für die Freunde von Mord und Totschlag locken mit ihrem sehr speziellen Urlaubsvergnügen.
Allerdings finden es nicht alle Menschen traumhaft, mit zigtausenden anderen Menschen an Bord eines Schiffes zu sein. Das aktuell größte Kreuzfahrtschiff, die Icon of the Seas, die seit Januar 2024 ihre Runden dreht, hat beispielsweise Platz für bis zu 5.690 Passagiere. Wenn da alle gleichzeitig für einen der beliebten Landausflüge von Bord wollen, kann man sich auch als Nicht-Kreuzfahrer die Schlangen und Wartezeiten in etwa vorstellen. Doch zum Glück gibt es die deutlich kleineren Flußkreuzfahrtschiffe. Das Angebot reicht vom betulichen Rheindampfer bis zu ägyptischen Dahabeyas auf dem Nil und landestypischen Boutique-Schiffen aus Teak und Mahagoni auf dem Mekong in Südostasien. Die gemächliche Art des Reisens eignet sich ideal, um Land, Kulinarik und Kultur der sechs Länder kennenzulernen, die er durchquert.
Eine weitere Variante sind verschiedene Arten des Schiffe-Sharings. Bei den Online-Plattformen Join the Crew und Hand gegen Koje können sich beispielsweise Segelbegeisterte als Gruppe eine Yacht buchen, sich einer Gruppe anschließen oder Skipper freie Kojenplätze gegen Hilfe an Bord anbieten. Für Tauchfans sind Tauchsafaris per Boot eine Option, die den Zugang zu spannenden Tauchrevieren in Ägypten, Thailand oder auf den Malediven ermöglichen. Boote bringen die Gäste von Tauchspot zu Tauchspot, abends locken der grandiose Sternenhimmel und ein gemeinsam zubereitetes Abendessen.
Aber nicht nur Segler und Tauchfreunde können im Urlaub ihrem Hobby frönen. Laut der Zahlen des Deutschen Angelfischerverbands gingen alleine 2021 insgesamt 6,64 Millionen Menschen hierzulande mindestens einmal angeln. Statt nur am heimischen Karpfenteich darauf zu warten, dass einer anbeißt, ist es doch viel verlockender, einen Hochseetörn im Stil Hemingways zu machen oder in den skandinavischen Fjorden zu fischen. Das hat auch die Touristikbranche entdeckt und bietet mittlerweile spannende maßgeschneiderte Angebote für die wachsende Zielgruppe an. Ob als Tagestour oder Pauschalangebot ab einer Woche – es ist für jeden etwas dabei. Wenn die Begleitung kein Faible fürs Angeln hat, auch egal; während der Angelfreund oder die Angelfreundin das frische Abendessen sichert, kann der Partner oder die Partnerin es sich auf dem Deck bequem machen oder schon mal in der Kombüse die Zwiebeln schnibbeln und den Wein verkosten.