In vielen Lebensbereichen sind Nachhaltigkeit und bewusster Konsum auf dem Vormarsch: Gerade bei Kleidung oder Lebensmitteln achten bereits viele Menschen darauf, dass ihre Kaufentscheidungen sich nicht negativ auf den Planeten auswirken. Beim Thema Reisen sind die meisten jedoch ratlos: Wo soll ich anfangen? Muss ich mit der Bahn reisen und zelten, damit es umweltbewusst wird? Der Experte für nachhaltige Reisen, faircations, erklärt im Interview, worauf es ankommt.
Nachhaltig reisen – geht das denn überhaupt?
Sonja Karl, Mitgründerin von faircations: Ja, das geht – jede und jeder kann etwas tun, um die Urlaubsreise nachhaltiger zu gestalten. Nicht für alle ist ein Camping-urlaub in der Uckermark das Richtige, aber auch der Badeurlaub auf Mallorca oder die Rundreise durch die USA können nachhaltig sein. Wir möchten nachhaltiges Reisen aus der „Öko-Ecke“ herausholen und dafür sorgen, dass es so selbstverständlich wird wie der Kauf von Bio-Lebensmitteln im Supermarkt.
Was sollten Urlauber:innen konkret beachten?
Zum einen gibt es zertifizierte Unterkünfte, bei denen Kund:innen darauf vertrauen können, dass alle Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. Dazu spielt auch die Reisedauer eine Rolle: Wer eine Fernreise antritt, sollte möglichst lange bleiben, damit die hohen Emissionen in einem sinnvollen Verhältnis zum Aufenthalt stehen. Auch CO2-Kompensation und die Unterstützung gemeinnütziger Projekte gehören dazu. Auf faircations.de finden Kund:innen vorausgewählte Angebote, bei denen sie guten Gewissens und ohne eigene Recherche buchen können.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn einfach weniger gereist würde?
Nein, ein Verzicht ist unserer Meinung nach nicht sinnvoll. Jeder 10. Arbeitsplatz weltweit ist direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig. Das Entdecken neuer Länder erweitert den Horizont und das Bedürfnis nach Erholung ist aktuell größer denn je. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Menschen beim Urlaub umdenken und Wert auf ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit legen.