Im Herbst wird die nächste Corona-Welle erwartet. Kann man bereits absehen, ab wann es gefährlich wird?
Man kann heute schwer einschätzen, ab wann und in welchem Umfang es erneut zu einer Corona-Welle kommt. Mit verstärkter Verlagerung der menschlichen Aktivitäten in Innenräume, die wetterbedingt im Herbst normalerweise zu beobachten ist, werden die Bedingungen für eine Übertragung von SARS-CoV-2 sowie auch für Erkältungs- und Grippeviren günstiger. Es wird wohl nicht zuletzt von der dann dominierenden Virusvariante, den Boosterimpfungen und der Zahl der bisherigen Infektionen abhängen, wie die nächste Welle ausfällt.
Wie gefährlich ist Covid-19 für meinen Hund oder meine Katze?
Bei Hunden sind bis auf wenige Fälle bei alten und gesundheitlich bereits angeschlagenen Tieren nur symptomlose bis milde Infektionsverläufe bekannt. In Hunden vermehrt sich SARS-CoV-2 nicht besonders gut, sodass sie das Virus in der Regel nicht weitergeben. Bei Katzen kann es ähnlich wie beim Menschen zu sehr unterschiedlichen Verläufen kommen und auch die Ansteckung von Artgenossen ist möglich. Es gibt allerdings keinerlei Anzeichen für Infektionsketten bei Hund oder Katze. Man kann davon ausgehen, dass sich unsere Haustiere in der Regel beim Kontakt zu infizierten Menschen anstecken, das nennt man Anthropozoonose. Bisher ist nur eine Übertragung von einer Katze auf den behandelten Tierarzt in Thailand beschrieben worden.
Machen die verschiedenen Covid-Varianten bei Haustieren Unterschiede?
Es gibt nur sehr wenige Hinweise auf das Verhalten der unterschiedlichen Varianten bei Haustieren. Verfügbare Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass die Omikron-Varianten unter Umständen zu weniger Infektionen und auch noch milderen Verläufen führen. Insgesamt nimmt die Zahl der gemeldeten Tierfälle national wie international eher ab.
Kann ich mein Tier mit Covid anstecken oder umgekehrt?
Hunde, Katzen, Kaninchen, Goldhamster und Frettchen sind empfänglich für eine Infektion mit SARS-CoV-2, Meerschweinchen hingegen nicht. Von Nerzen aus Pelztierfarmen ist bekannt, dass sie nach Infektion durch Menschen das Virus auch wieder auf Menschen übertragen können. Aus Hongkong wurden wenige Rückübertragungen von Goldhamstern auf Menschen bekannt. Hier waren infizierte Hamster aus Europa importiert worden und hatten insbesondere bei Personal in den belieferten Tierhandlungen zu einzelnen Infektionen geführt. Generell gilt aber, dass sich Haustiere in der Regel vom Menschen anstecken und es nicht zu weiteren Infektionsketten kommt. SARS-CoV-2-positive Personen sollten daher, wenn möglich, den engen Kontakt zu ihren Haustieren vermeiden. Also kein ausgiebiges Schmusen, Tiere nicht ins Bett lassen, sondern wenn möglich eher separieren. Auch die Impfung der Tierhalter ist eine sinnvolle Maßnahme, um das Ansteckungsrisiko für Haustiere zu reduzieren.
Sollte ich meine Katze zuhause lassen oder meinen Hund andere Hunde meiden lassen?
Haustiere wie Hunde und Katzen können und sollten im „Covid-Haushalt“ verbleiben. Unbedingt beachten sollte man allgemeine Hygieneregeln wie Händewaschen vor und nach Kontakt mit den Tieren und die Vermeidung von sehr engem Kontakt, beispielsweise ausgiebiges Schmusen oder Übernachten im gleichen Bett. Zum Schutz der Haustiere vor Infektionen durch infizierte Personen empfehlen wir das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch für infizierte Tierhalter. Eine „Maskenpflicht“ für Tiere ist aus Gründen des Infektionsschutzes nicht relevant, da die Infektionen von infizierten Menschen ausgehen. Außerdem ist sie aus Gründen des Tierschutzes abzulehnen. Personen, die sich in Quarantäne oder häuslicher Isolation befinden, sollten geeignete Personen außerhalb ihres Haushaltes um Unterstützung bei der Pflege der Tiere bitten. Dies gilt insbesondere für den Spaziergang mit Hunden. Dies könnten Nachbarn oder Freunde sein, die die Personen in Quarantäne oder häuslicher Isolation zum Beispiel auch mit Lebensmitteln versorgen oder, etwa in städtischen Regionen, professionelle Hundesitter.
Könnten sich Gassigänger:innen bei meinem Hund mit Covid anstecken?
Es sollten nur junge, gesunde Personen als Gassi-gänger:innen tätig werden, je nach Charakter des Hundes Personen mit Hundekenntnissen. Im Einzelfall sollten pragmatische Lösungen gefunden werden, die das Wohl des Tieres so wenig wie möglich beeinträchtigen und die Quarantäne wahren. Es sollte eine eigene Leine verwendet werden, möglichst nicht die des Hundehalters. Immer bedenken: Nach dem Ausführen des Hundes stets die Hände waschen! Infizierte Besitzer:innen sollten vor der Übergabe des Hundes gründlich die Hände waschen und desinfizieren. Ein Infektionsrisiko geht grundsätzlich nicht von dem Hund aus, sondern von den möglicherweise infizierten Besitzer:innen! Das Risiko wird durch eine (Booster)Impfung deutlich verringert, das gilt auch für Infektionen beim Haustier.