Der Markt für Wärmepumpen hat sich abgekühlt: Deutsche Heizungsbaufirmen haben von Januar bis Ende März fast ein Drittel weniger Anlagen verkauft als im selben Zeitraum des Vorjahres, meldet der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie. Doch seit dem Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes am 1. Januar haben Verbraucher:innen Gewissheit, welche attraktiven staatlichen Förderungen für eine Anlage drin sind, was den Absatz wahrscheinlich wieder erhöhen wird. Aktuell können Kund:innen sogar von der mauen Nachfrage profitieren, denn manche Wärmepumpenhersteller gewähren Rabatte oder Kaufprämien. Dritter geldwerter Aspekt: Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat jüngst in einer Studie errechnet, dass das Heizen mit einer Wärmepumpe langfristig günstiger ist als mit beispielsweise einer Gasheizung. Genügend Argumente für eine Wärmepumpe gibt es also – und im Folgenden eine knappe Zusammenstellung von Fakten.
Funktionsprinzip: Wärmepumpen befördern über Rohre Wärme aus Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdboden ins Haus, Transportmedium ist ein Kältemittel, das im Kreislauf verdichtet wird und bei der Wärmeabgabe wieder entspannt. Die Verdichtung braucht Strom – je mehr aus erneuerbaren Energiequellen stammt, desto umweltfreundlicher die Wärmepumpe. Obacht beim Kältemittel: Manche sind extrem klimaschädlich, wenn sie versehentlich austreten oder entsorgt werden. Ihr Treibhauspotenzial drückt der GWP-Wert aus, der möglichst klein sein sollte – Kältemittel mit einem Wert über 675 wie beim derzeit gängigen Kältemittel R32 werden in den kommenden Jahren verboten. Am besten schneidet natürliches Propan mit einem GWP-Wert von 3 ab.
Effizienz: Sie wird klassifiziert durch die Jahresarbeitszahl (JAZ), die angibt, wie viele Einheiten Wärme die Heizung mit einer Einheit Energie gewinnt. Je höher die JAZ, desto besser, sie sollte mindestens 3 betragen. Eine Mindest-JAZ ist auch Bedingung für eine staatliche Förderung. Effizienz setzt außerdem ein gut gedämmtes Haus voraus, damit wenig Wärme verlorengeht. Ebenso sinnvoll sind große Fußboden- oder Wandheizungen, die geringere Heizwassertemperaturen ermöglichen.
Kosten: Die Preisspanne für Anschaffung und Installation ist groß, für ein Einfamilienhaus fallen rund 20.000–35.000 Euro an, je nach Geräteart und Wärmequelle. Allerdings lassen sich die Kosten durch staatliche Förderung um bis zu 70 Prozent reduzieren (Infos beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: www.bafa.de). Langfristig ist das Heizen mit einer Wärmepumpe außerdem günstiger als etwa mit einer Gasheizung, Faktoren sind unter anderem Effizienz, günstigere Heizstromtarife und geringere Wartungskosten. Für eine valide Berechnung aller Investitionen und Einsparmöglichkeiten ist eine detaillierte Energieberatung durch eine zertifizierte Fachkraft dringend anzuraten (bundesweites Verzeichnis: www.energie-effizienz-experten.de), sie kostet unter Berücksichtigung von Zuschüssen ungefähr 400 Euro.