»Es braucht politischen Willen zur Beschleunigung der Energiewende«
Die Ergebnisse der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow haben eines ganz deutlich gezeigt: International reden ist gut, aber regional handeln noch besser. Denn trotz der Dringlichkeit, die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen, konnten sich die Staaten nicht auf entsprechende Maßnahmen einigen. Abgesehen von einigen Verpflichtungen und Zugeständnissen fehlte der gemeinsame Wille, um den notwendigen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern und den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren in allen Sektoren zügig voranzubringen.
Und auch im Hinblick auf die aktuell rekordverdächtig hohen Energiepreise sind dringend Maßnahmen nötig, die den Klimaschutz ambitioniert voranbringen und gleichzeitig Versorgungssicherheit und bezahlbare Preise garantieren. Denn schon heute sind die Erneuerbaren kostengünstig, während die fossilen Energien die Preise in die Höhe treiben, was derzeit Privathaushalte und Unternehmen schmerzlich zu spüren bekommen.
Die neue Regierungskoalition in Deutschland ist deshalb gefordert, das Land auf den Pfad des einstigen Energiewendevorreiters zurückzubringen, das Stromsystem auf den wachsenden Anteil Erneuerbarer Energien umzustellen und mit einer Reform der Abgaben und Umlagen die Strompreise zu stabilisieren. Im Wärmesektor sind die Mehrkosten aufgrund einer CO2-Bepreisung entlang der Klimaziele durch eine direkte Rückerstattung an die Bürgerinnen und Bürger sozial abzufedern.
Gleichzeitig ist der bürgernahe und dezentrale Erneuerbaren-Ausbau voranzubringen und die Möglichkeiten von Erneuerbaren-Energien-Gemeinschaften auf regionaler Ebene zu nutzen. Die Verantwortung der Ampel-Verhandlungspartner für einen zukunftsfähigen Standort ist groß, denn die Klimakrise und internationaler Wettbewerb warten nicht.