»Wir brauchen dringend eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren«
Die Relevanz von Geothermie zeigt sich eindrucksvoll am Terminkalender des Bundeskanzlers: Im April und Mai besuchte Olaf Scholz innerhalb von elf Tagen gleich drei Geothermie-Projekte. Beim Festakt zur Inbetriebnahme des Heizwerks in Schwerin-Lankow betonte er, wie zukunftsweisend diese Technologie sei: „Anders als Wind oder Sonne steht Geothermie rund um die Uhr zur Verfügung, im Sommer wie im Winter, an 365 Tagen im Jahr. Und deshalb machen uns Projekte wie dieses hier nicht nur unabhängiger von den volatilen Gaspreisen, von der geopolitischen Großlage und von Marktschwankungen bei der fossilen Energie.“ Im kenianischen Rift-Valley besichtigte der Kanzler das große Geothermie-Kraftwerk in Olkaria und machte sich wenige Tage später in seinem Wahlkreis auf dem Bohrplatz des städtischen Versorgers EWP schlau zum Thema Erdwärme in Potsdam. Geothermie ist ein elementarer Baustein für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Die Roadmaps zu Tiefer und Oberflächennaher Geothermie (Strategiepapiere von sechs Einrichtungen der Fraunhofer-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft) zeigen: Mit Tiefer Geothermie könnten bis zu 300 Terawattstunden pro Jahr, mit Oberflächennaher Geothermie bis zu 600 Terawattstunden pro Jahr generiert werden. Um dieses Potenzial zu heben, brauchen wir dringend eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, müssen in Aus- und Weiterbildung investieren und die Fündigkeit besser absichern. Es ist elementar, dass die vom Bund beschlossene Explorationskampagne Fahrt aufnimmt. Die Regierung muss außerdem das finanzielle Fördervolumen aufstocken und Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit adäquaten Mitteln ausstatten. Zentral ist es nun, mit einem Geothermie-Erschließungsgesetz einen legislativen Rahmen zu schaffen, der all jene Aspekte verbindlich fixiert. So schaffen wir Anreize, für mutige Unternehmer, die in unser aller Zukunft investieren wollen.
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