Bereits seit einigen Jahren beschäftigen sich Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland mit der Digitalisierung ihres Produkt- und Serviceportfolios, um auch neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Doch zeichnet sich branchenweit noch kein Durchbruch im Geschäft mit digitalen Lösungen ab – trotz vielfältiger Anstrengungen und Investitionen.
Aktuelle Studien, unter anderem des VDMA[1], zeigen sogar, dass es trotz hoher Softwareinvestitionen einen negativen Produktivitätseffekt gibt. Michael Finkler, Geschäftsführer des ERP+ Anbieters proALPHA und VDMA-Vorstand für Software und Digitalisierung, wird deutlich und sagt, das heutige Produktivitätsniveau der Industrie befinde sich gar auf dem Stand von 2011.
Mittel- und langfristig wird der Maschinen- und Anlagenbau eine attraktive Branche bleiben, doch sie steht vor erheblichen Veränderungen. Sie muss erkennen, dass digitale Plattformen und Mehrwertdienste bereits jetzt mehr sind als nur eine digitale Ergänzung ihres bisherigen Geschäfts und in wenigen Jahren wettbewerbsentscheidend sein könnten. Wichtig ist, wann man und in welchen Bereichen sie Standards vorantreiben und einsetzen will, um eine höhere Kompatibilität zu bestehenden Systemen zu erreichen. Und in welchen Bereichen es sich lohnt, fokussierte Mehrwertdienste zu entwickeln, die den Endkunden quantifizierbaren Nutzen bringen. Daher sollten Unternehmen jetzt die richtigen strategischen Maßnahmen ergreifen, um sich für das digitale Zeitalter in der Branche zu rüsten.
[1] VDMA Studie Impuls Stiftung, ILIN Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken, ISI Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung, ZEW Europäische Wirtschaftsforschung
