Ein Fünftel der Treibhausgase in Deutschland verursacht der Verkehr. Das waren 2019 rund 164 Millionen Tonnen. Als einziger Bereich hat der Verkehr seit 1990 seinen Anteil nicht gesenkt, sondern sogar erhöht, nämlich um sieben Prozent. Nun sollen laut Klimaschutzgesetz die Zügel angezogen werden: Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen des Verkehrs auf 84 Millionen Tonnen sinken, also im Vergleich zu heute fast halbiert werden. Und bis 2045 will Deutschland treibhausgasneutral werden. Auch der Verkehrssektor müsste dann wohl mitziehen und dürfte keine Emissionen mehr ausstoßen.
Das Umweltbundesamt, dessen Aufgabe es ist, mögliche zukünftige Beeinträchtigungen des Menschen und der Umwelt rechtzeitig zu erkennen und zu bewerten, sieht die derzeit durch die Politik beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen als nicht ausreichend an. Die Treibhausgasemissionen im Verkehr könnten demnach bis 2030 auf rund 126 Millionen Tonnen CO2 gesenkt werden. Damit würde der Verkehrssektor aber sein Ziel von 84 Millionen Tonnen CO2 um mehr als 40 Millionen Tonnen CO2 verfehlen. Gleichzeitig würden auch die im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Emissionsziele für die einzelnen Jahre bis 2030 überschritten. Das Umweltbundesamt hat eigene Berechnungen angestellt und ein Szenario aus acht Bausteinen entwickelt, wie der Klimaschutz als Zielsetzung im Straßenverkehrsgesetz und in der Straßenverkehrsordnung verankert werden kann und welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um die Klimaziele noch zu erreichen.
Die Bausteine der Verkehrswende