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Oktober 2021 stern Leben mit Krebs

Neue Antikörpertherapie

Forscher der Technischen Universität Darmstadt (TUD) haben in Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern Merck ein Verfahren entwickelt, um die Nebenwirkungen von Wirkstoffen mit Antikörpern deutlich zu reduzieren. Die Therapie wird dadurch schonender, gestattet höhere Dosen und verspricht somit mehr Behandlungserfolg, berichtete der Hessische Rundfunk. Die bislang übliche Antikörpertherapie führt häufig zu Nebenwirkungen, weil die Immunzellen auch im gesunden Gewebe wirken, was heftige Abwehrreaktionen auslösen, Blutzellen, Knochenmark und Organe zerstören oder die Haut bis hin zur Ablösung schädigen kann. Bei der neuen Methode werden Antikörper mit einem Protein „maskiert“, sie bekämen eine Art Deckel aufgesetzt. Erst wenn der Antikörper im Tumorgewebe ankomme, werde dieser Deckel abgespalten. Die Methode erlaube, die Dosis des Wirkstoffs und somit seine Wirksamkeit zu erhöhen, ohne zugleich mehr Nebenwirkungen in Kauf nehmen zu müssen.

Oktober 2021 stern Leben mit Krebs

mRNA-Forschung

Das durch seinen Covid-19-Impstoff bekannt gewordene deutsche Unternehmen Biontech hat während der Corona-Pandemie auch an Krebstherapeutika geforscht, offenbar mit Erfolg. Eine zunächst an Mäusen durchgeführte Studie ergab, dass patientenspezifische, lokale Injektionen mit mRNA-Wirkstoffen zur Rückbildung von Tumoren führen können, wie „Bild“ berichtet. „Ziel war es, das Immunsystem der Patientin oder des Patienten in die Lage zu versetzen, die spezifischen Krebszellen zu lokalisieren, sie zu adressieren und den Tumor anzugreifen“, zitiert das Blatt den Biontech-CEO. Ähnlich wie bei dem Corona-Impfstoff gehen die Forscherinnen und Forscher bei Biontech davon aus, dass mit einer Injektion einer auf die Krankheit angepassten mRNA-Technologie das Immunsystem lernen könne, sich gegen Krebszellen oder andere Erreger zur Wehr zu setzen. Derzeit würden sich insgesamt 15 Wirkstoffe gegen diverse Krebserkrankungen in klinischen Überprüfungen befinden.

Oktober 2021 stern Leben mit Krebs

Patienten beteiligen

Patientenbeteiligung soll in ganz Europa zum Standard werden. Deutschland, Portugal und Slowenien haben als aktuelles Ratspräsidentschaftstrio gemeinsame Prinzipien für eine erfolgreiche Patientenbeteiligung in der Krebsforschung verabschiedet. Die neuen Prinzipien fordern eine systematische Einbindung der Betroffenen in die
Krebsforschung. „Wir brauchen in der Forschung einen Kulturwandel hin zu mehr Partizipation“, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Dadurch rücke etwa das für Krebspatientinnen und -patienten wichtige Thema der Lebensqualität noch einmal stärker in den Fokus. Die Prinzipien böten gezielte Handlungsanregungen und
seien damit eine wichtige Grundlage für ein neues Miteinander von Patientenschaft und Wissenschaft in der Krebsforschung. „Das Leben und die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern, sollte oberste Priorität für uns haben“, ergänzte die slowenische Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Sport, Simona Kustec.