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April 2020 WirtschaftsWoche Green Economy

Corona schützt Klima

Nach Einschätzung der Denkfabrik Agora Energiewende wird Deutschland als Folge der Coronakrise sein Klimaschutzziel für das Jahr 2020 nun doch erreichen. Es könnten je nach Ausmaß der Krise nicht nur wie angestrebt 40 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 ausgestoßen werden, sondern sogar bis zu 45 Prozent weniger, sagte Agora-Direktor Patrick Graichen. Als zentrale Gründe gibt Agora den stark gesunkenen Personenverkehr in der Luft und am Boden und die niedrige Nachfrage aus der Industrie nach Strom und Erdgas an. Allerdings ist das nicht der einzige positive Effekt: Dazu kommt ein extrem milder Winter mit ausgeprägten Winterstürmen, der einen geringen Heizenergieverbrauch und hohe Stromproduktion aus Windkraftanlagen zur Folge hatte. Auch global gesehen profitiert das Klima von der Corona-Pandemie. So sank in China laut dem Nationalen Statistik-
amt in den ersten beiden Monaten 2020 die abgebaute Menge an Kohle um rund sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

April 2020 WirtschaftsWoche Green Economy

Wald in Gefahr

Die Schäden in deutschen Wäldern sind massiver als angenommen, meldete der SPIEGEL. Laut den Daten des Landwirtschaftsministeriums wurde in den vergangenen Monaten in Deutschland deutlich mehr Wald zerstört als angenommen. Laut Forstexperten steht das Schlimmste noch bevor. Hauptgrund ist der milde Winter, der den Bäumen in diesem Jahr keine Ruhepause vor dem Borkenkäfer bescherte. Frost gab es kaum, von Schnee ganz zu schweigen. Der gefährlichste Schädling für den deutschen Wald konnte sich so bis in den Spätherbst unter der Rinde satt fressen. Und er ist wohl schon im frühlingshaften Februar dabei, sich zu vermehren: in geschwächten Bäumen, in von Stürmen umgeworfenen Holz. Nach zwei Dürre- und Hitzejahren in Folge sei der deutsche Forst so geschwächt, dass der Borkenkäfer geradezu paradiesische Zustände vorfinde. „Wir sind seit zwei Jahren im Krisenmodus”, sagte Ulrich Dohle, der Vorsitzende des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) dem Nachrichtenmagazin.

April 2020 WirtschaftsWoche Green Economy

CO2-Abgabe für Importe

Um Europas Industrie zu schützen, plant die EU schon für 2021 eine CO2-Abgabe auf Importwaren aus Drittländern. Der so genannte „Carbon Border Adjustment Mechanism“ oder Grenzsteuerausgleich soll verhindern, dass Länder mit geringeren CO2-Preisen Wettbewerbsvorteile erlangen und Preisdumping betreiben. Die CO2-Grenzsteuer soll zunächst für die energieintensive Industrie eingeführt und getestet werden, darunter die Stahl-, Aluminium- und Zementindustrie. Da diese Branchen in harter Konkurrenz mit Wettbewerbern aus Nicht-EU-Staaten stehen, erhalten sie ihre Emissionszertifikate bislang weitgehend kostenlos. Das wird im Rahmen einer steigenden CO2-Bepreisung für alle Sektoren nicht mehr möglich sein. Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Einführung einer CO2-Grenzsteuer schon bei ihrer Antrittsrede im Herbst 2019 angekündigt.

 

Falls nicht alle Vertragspartner des Pariser Abkommens ihren Verpflichtungen nachkämen, sei Europa bereit, seine Industrie zu schützen.