»MedTech-Innovationen sollten stärker gefördert werden«
Politik und Gesellschaft konnten sich in der Corona-Krise auf die Medizintechnik-Branche verlassen: von der intensivmedizinischen Betreuung, der ambulanten Versorgung durch Homecare-Versorger und Sanitätshäuser bis hin zur gesteigerten Produktion von Spritzen und Hygieneprodukten für eine erfolgreiche Impfkampagne. Jetzt müssen wir die mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche bei der Bewältigung der Herausforderungen besser unterstützen.
Wir erwarten von der Bundesregierung entscheidende Weichenstellungen für die im Koalitionsvertrag angekündigte Stärkung des Medizintechnik-Standorts Deutschland und die Entlastung der Unternehmen von erdrückender Bürokratie.
Denn die MedTech-Branche steht zusätzlich zur Bewältigung der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen. So sorgen beispielsweise steigende Rohstoff-, Fracht- und Energiepreise für dramatisch steigende Kosten. Die EU-Medizinprodukte-Verordnung bindet die Forschungskapazitäten für die aufwändigen regulatorischen Prozesse zur Rezertifizierung von Bestandsprodukten. Hinzu kommen der digitale Wandel und die Transformation der Industrie zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Der Koalitionsvertrag bietet gute Ansätze, um den Mittelstand zu stärken, Bürokratie abzubauen und Innovationen zu fördern. Dafür müssen nun die konkreten Schritte folgen, um die Versorgung der Patient:innen in Deutschland mit modernen Medizintechnologien auch in Zukunft zu sichern.
Der BVMed spricht sich unter anderem für eine „Initiative MedTech 2030“, für eine Beschleunigung des Innovationstransfers und für eine bessere Nutzung der Gesundheitsdaten für die Forschung und Versorgung aus. Deutschland braucht eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche!