"Deutschland braucht eine starke Medizintechnik-Branche."
Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, dass Medizinprodukte unentbehrlich sind.
Sie müssen für medizinische Einrichtungen in Deutschland zu jeder Zeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Mit der Corona-Pandemie sind Medizinprodukte stärker ins Bewusstsein gerückt. Entsprechend finden sich die Themen der Medizintechnik-Branche auch in allen relevanten Wahlprogrammen. Jetzt gilt es, die medizintechnischen Kernthemen auch im Koalitionsvertrag für die neue Legislaturperiode zu verankern. Beispielhaft nenne ich fünf Punkte:
Erstens: Um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken, schlagen wir der neuen Bundesregierung eine „Initiative Medtech 2030“ vor, um die Maßnahmen zwischen Forschungs-, Wirtschafts-, Arbeits- und Gesundheitspolitik abzustimmen.
Zweitens: Wir müssen Lehren aus der Coronakrise ziehen. Die Medizintechnik muss frühzeitig in die Krisenstäbe eingebunden werden. Um künftige Verteilungsprobleme zu vermeiden, plädieren wir für eine „Digitale Bestandsplattform versorgungskritischer Medizinprodukte“. Die erhöhten Ausgaben für Infektionsschutz, Rohstoff- und Frachtkosten müssen für die Leistungserbringer ausgeglichen werden.
Drittens: Bei der überbürokratischen EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) setzen wir uns für ein „Addendum“ ein, um Lösungen für die Übergangsfristen sowie Bestands- und Nischenprodukte zu etablieren.
Viertens: Wir fordern eine übergreifende Digital- und Datenstrategie mit einem holistischen Ansatz: Hardware, Software und Datenanalyse müssen zusammen gedacht werden.
Fünftens: Wir müssen die ambulante Versorgung stärken. Wir schlagen dafür das Konzept eines ambulanten Therapiemanagements vor.
Deutschland braucht eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche!