Nase warmhalten
Erkältung kommt von Kälte, deshalb heißt es ja auch so. Umso erstaunlicher für den Laien, dass die Medizin anscheinend erst seit Kurzem die Mechanismen besser versteht, die bei kälteren Temperaturen das Erkältungsrisiko steigern. Kurz gesagt: Verantwortlich ist die Nasenschleimhaut. Auf der sitzen Abwehrzellen, die Viren und Bakterien in der Atemluft bekämpfen. Doch ihre Funktion leidet, sobald es kälter wird, wie Forscher der Universität Boston herausgefunden haben. Schauplatz des Dramas ist der Eingang der Nase. Dort produziert die Nasenschleimhaut sogenannte extrazelluläre Vesikel, kleine Partikel, die Eindringlinge abwehren sollen. Und diese Partikel mögen es nicht kalt. „Kalte Luft führt zu einer höheren Viren-Infektionsrate, weil bei Temperaturen um fünf Grad ungefähr die Hälfte der Immunabwehr abstirbt“, erklärt Benjamin Bleier, Rhinologe und Co-Autor der Studie. Fazit: In der kalten Jahreszeit nicht nur die Füße warmhalten, sondern auch die Nase – was sich im Übrigen auch mit einer Maske bewerkstelligen lässt.