Meldungen

Fokus: Krebs

Februar 2023 stern Leben mit Krebs

Vorsorge rettet Leben

Die nach dem Alter berechneten Sterberaten an Krebs gingen im letzten Jahrzehnt bei Männern um 17 Prozent und bei Frauen um 11 Prozent zurück. Die größten Verbesserungen in den Überlebensraten erwachsener Krebspatienten in den letzten 25 Jahren gab es bei Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Das ist vor allem auf die entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen zurückzuführen. In Deutschland gibt es ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm, auch Krebs-Screening oder Krebsvorsorge genannt. Jeder kann ab einem bestimmten Alter daran teilnehmen. Das Programm umfasst Untersuchungen zur Früherkennung von fünf verschiedenen Krebsarten: Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nehmen gut zwei von fünf Menschen in Deutschland (43 Prozent) solche Angebote zur Krebsvorsorge und Krebs-früherkennungsprogramm wahr. Mehr Infos zur Früherkennung beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums unter: www.krebsinformationsdienst.de

Februar 2023 stern Leben mit Krebs

Neue mRNA-Therapien

Anfang Januar hat der mit einem Covid-Impfstoff bekannt gewordene Pharmakonzern Biontech eine Kooperation mit Großbritannien bekannt gegeben. Es geht darum, klinische Studien durchzuführen, um unter anderem neuartige Immuntherapien gegen Krebs zu testen. Diese neuen Pharmazeutika wurden auf Basis der mRNA-Technolgie entwickelt, die auch schon bei der Entwicklung des Impfstoffs gegen Covid erfolgreich eingesetzt wurde. Die nächsten Schritte in der Zusammenarbeit sind die Auswahl der Produktkandidaten, der Studienstandorte und die Erstellung eines Entwicklungsplans mit dem Ziel, in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 den ersten Krebspatienten in die Studie aufnehmen zu können. Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von Biontech, erklärte: „Wir wollen die Entwicklung von Immuntherapien und Impfstoffen beschleunigen, indem wir Technologien nutzen, an denen wir bereits seit über 20 Jahren forschen.“ Sahin hatte in Interviews zuvor bis 2030 eine Impfung gegen Krebs in Aussicht gestellt.

 

Februar 2023 stern Leben mit Krebs

Lieferengpässe

Durch Lieferengpässe fehlen immer mehr Medikamente für die Krebstherapie, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie DGHO. „Die Arzneimittelengpässe bestehen bereits seit Jahren, nehmen derzeit aber sicher deutlich zu“, sagte Hermann Einsele, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO, dem Blatt. Die Ursachen seien vielfältig. Es gebe Schwierigkeiten bei der Herstellung und durch die Abhängigkeit von Lieferketten im Ausland bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf. In einzelnen Fällen bestehe das Problem, dass Medikamente aus wirtschaftlichen Gründen vom Markt genommen würden. Betroffen sind demnach vor allem Medikamente, die seit Jahren in der Krebstherapie eingesetzt werden. Laut DGHO sind das unter anderem das Brustkrebsmittel Tamoxifen und Nab-Paclitaxel, das ebenfalls bei Brustkrebs sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lungenkrebs zur Anwendung kommt. Auch unterstützende Arzneimittel für Krebspatienten wie Antibiotika und Harnsäuresenker seien von Lieferengpässen betroffen.