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Es gibt Anzeichen dafür, dass der Trend zur Regionalisierung und zu mehr Nachhaltigkeit sich von der Lebensmittel- und Textilbranche auch auf die Möbelindustrie überträgt: Für Konsumentinnen und Konsumenten wird zunehmend wichtiger, wo und mit welchen Materialien Möbel produziert werden. Dabei geht es nicht nur darum, darauf zu achten, dass Möbel regional gefertigt werden. Genauso wichtig ist es, dass Materialien wie Holz, aber auch Metall und Textilien, aus regionalen Quellen stammen. FurNEARture wird dieser Trend genannt und wie bei anderen nachhaltigen Lifestyle-Trends geht es auch hier darum, den eigenen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Auch die sich durch die Coronapandemie offenbarte Anfälligkeit globaler Lieferketten ist ein Grund für die Entscheidung, mehr regionale Möbelstücke zu erwerben. Der Fokus auf Nachhaltigkeit sorgt für eine neue Wertschätzung für lokale Handwerkskunst – dafür sind Konsumierende auch bereit, einen höheren Preis zu bezahlen und länger auf ein Möbelstück zu warten.

Die Küche, so erkennen Trendforscher:innen, erhält ein neues Bewusstsein. Sie wird mehr denn je ein wichtiger Teil des Lebens – und zwar nicht nur als Statussymbol, sondern als funktionaler Begleiter, der Menschen dabei unterstützt, gesünder und bewusster zu leben. Dies spiegelt sich auch im Design, den Materialien und der Einrichtung der sogenannten „Conscious Kitchen“ wider. Funktionale Vertrautheit und Authentizität wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger. Dies wird zum einen auf die Auswirkungen der Coronapandemie zurückgeführt, im Zuge derer immer noch viele Menschen mehr Zeit zu Hause verbringen und öfter selbst kochen. Aber auch der sogenannte Megatrend Individualisierung spielt eine Rolle. Die Küche wird zu einem Ort, an dem die eigene Identität ausgedrückt wird, an dem man aber auch mit anderen Menschen zusammenkommt. Möglicherweise erleben wir also eine Neugestaltung und neue Wertschätzung der Küche, die sich an die Bedürfnisse der Menschen anpasst: von der Bühne zur „Werkstatt“ für mehr Lebensqualität.

Ein entscheidender Faktor für das Wohnen der Zukunft ist die zunehmende Flexibilisierung unseres Alltags sowie die durch die Pandemie befeuerte Überschneidung des Arbeits- und Privatlebens. Dies hat auch Einfluss auf die Art und Weise, wie wir unsere Möbel nutzen. Nämlich weniger statisch, sondern mehr darauf bedacht, je nach Situation und je nachdem, was wir gerade brauchen, flexibel eingesetzt zu werden. Das wird auch das Design für Tische, Stühle und Schränke verändern. In einem Homeoffice können Möbelstücke etwa neue Rollen übernehmen, indem sie dazu beitragen, Arbeit und Privatleben besser voneinander zu trennen. Und längerfristig können Möbel sich an jede Lebensphase anpassen, vergrößern sich auf Wunsch mit der Familie und lassen sich beim nächsten Umzug einfach auseinandernehmen. Dabei wird der Trend zu modularen Möbeln sich auch in der Büroeinrichtung niederschlagen: Bürolandschaften werden in Zukunft flexibler sein müssen, um sich an Krisen anzupassen – sowohl in wirtschaftlicher als auch in räumlicher Hinsicht.