Seit dem 1. Mai 2014 regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend: Bei Verkauf oder Neuvermietung muss ein Energieausweis der Immobilie vorliegen. Und der ist mittlerweile bares Geld wert, wie das Kiel Institut in seiner Studie „Grüne Anreize: Energieeffizienz und deutsche Wohnungsmärkte“ vom November 2024 vorrechnet. Demnach haben nämlich Wohnungen mit einer A-Bewertung auch signifikant bessere Angebotspreise als vergleichbare Immobilien mit einer D- bis E-Bewertung – und zwar bis zu 364 Euro pro Quadratmeter mehr. Und auch der Präsident des Immobilienverbands Deutschland, IVD, Dirk Wohltorf resümiert bei der Vorstellung des „Wohn-Preisspiegel 2025/26“ Ende September: „Der energetische Zustand ist inzwischen ein entscheidender Marktfilter. Käufer achten mehr denn je darauf – nicht zuletzt, weil Banken schlechte Energiebilanzen mit Aufschlägen sanktionieren.“
STAATLICHE FÖRDERUNG
Die gute Nachricht für Eigenheimbesitzer: Der Staat fördert energetische Sanierungen.
Beispielsweise unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) bei der Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen. Sogar für die Energieberatung als ersten Schritt gibt es einen Zuschuss von 50 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars bis maximal 650 Euro. Wie man von da aus weitermacht – alles in einem Abwasch erledigen oder lieber kleine Teilprojekte umsetzen – bleibt einem dann selbst überlassen. Die BEG bezuschusst sogar digitale Maßnahmen, die den Energiebedarf verringern, mit bis zu 20 Prozent der Kosten. Dazu gehören beispielsweise das Monitoring des Energieverbrauchs, intelligente Thermostate und andere Smart-Home-Lösungen. Günstige Kredite für die energetische Sanierung gibt es bei der KfW – etwa die Nr. 261 mit einem effektivem Jahreszins ab 2,18 Prozent und Tilgungszuschüssen zwischen fünf und 45 Prozent. Gefördert wird die Komplettsanierung, der Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses oder die Umwidmung in Wohnfläche.
DOPPELT LUKRATIV
Gerade für Immobilienbesitzer:innen ist eine solch geförderte Investition damit doppelt lukrativ. Zum einen ist es eine Investition in die Zukunft mit einer Wertsteigerung der Immobilie für einen eventuellen späteren Verkauf. Zum anderen rechnet die Energieberatung Enter in ihrem Energiewende-Report 2025 vor, dass eine energetische Vollsanierung im Durschnitt pro Jahr eine Gesamtersparnis von 3.203 Euro ermöglicht. Den größten Hebel erreicht man dabei mit einer Wärmepumpe (975 Euro Ersparnis pro Jahr) und der Außenwanddämmung (839 Euro pro Jahr). Wer sein Dach oder den Fußboden neu dämmen lässt, kann 301, respektive 249 Euro pro Jahr einsparen. Aber auch mit einer Erneuerung der Fenster sind im Schnitt 236 Euro drin.
Heißt zusammengefasst: Egal ob man eine Immobilie vermietet oder sie selbst bewohnt, sich mit dem Energieverbrauch auseinanderzusetzen und ihn mit geeigneten Maßnahmen zu optimieren, ist in jedem Fall lohnenswert. Das sehen im Übrigen auch die Befragten des Energiewende-Reports 2025 so. Dort sagen nämlich 59 Prozent, dass steigende Energiekosten rund ums Haus das Thema ist, das sie am meisten beschäftigt.