Wenn der Buckelwal bläst, der Blauglockenbaum blüht und der Biber seine Burg baut, dann schlägt das Herz höher – nicht nur, aber besonderes häufig bei älteren Menschen. Laut Statista sind Dokumentationen rund um Tier, Natur und Wissenschaft die meistgesehenen TV-Sendungen von über 60-Jährigen. Es folgen Reisemagazine, Sendungen über fremde Länder und Kulturen. An erster Stelle aber und damit die beliebtesten Formate der Älteren überhaupt sind Nachrichten, und zwar die klassischen Formate: Tagesschau (ARD) und Heute (ZDF).
Senioren nutzen heute eine Vielzahl von Medien, wobei das Fernsehen nach wie vor das beliebteste Medium ist. Laut einer Statista-Umfrage zu den beliebtesten Medienaktivitäten bei Personen ab 60 Jahren in Deutschland in den Jahren 2013 bis 2021 besitzen alle Haushalte von Senioren ein Fernsehgerät und 97,7 Prozent der Befragten geben an, regelmäßig fernzusehen. Das Fernsehen ist insbesondere für aktuelle Themen und Nachrichten die Hauptinformationsquelle für ältere Menschen.
Auch das Radio wird von Senioren häufig genutzt, insbesondere von den 55- bis 64-Jährigen. Insgesamt hören 72,3 Prozent der Befragten (fast) täglich Radio. Das Radio dient vor allem der Unterhaltung und weniger der Informationsbeschaffung. Gedruckte Tageszeitungen werden ebenfalls regelmäßig von Senioren gelesen, insbesondere von den über 75-Jährigen und von Männern. 62,3 Prozent lesen (fast) täglich und 79,8 Prozent mindestens mehrmals pro Woche eine Tageszeitung. Bei regionalen Themen ist die Tageszeitung für Senioren die Hauptinformationsquelle. Zeitschriften und Magazine werden von 51,3 Prozent der Befragten mindestens mehrmals wöchentlich gelesen, häufiger von Älteren als von Jüngeren.
INTERNET UND SOZIALE MEDIEN
Die Internetnutzung hat bei Senioren in den letzten Jahren deutlich zugenommen, spielt aber immer noch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu den klassischen Medien. 26,8 Prozent der Befragten gehen so gut wie täglich ins Internet, wobei die Jüngeren und Männer deutlich aktiver sind. Beliebte Online-Aktivitäten sind die Nutzung von Messengern wie WhatsApp sowie die Suche nach Informationen und Nachrichten.
In einer Studie der Landesmedienanstalt Baden-Württemberg von 2021 gaben 19 Prozent der befragten Senioren über 60 Jahren an, kein Internet zu haben. Der Großteil derer gibt an, dass die „klassischen“ Medien ausreichend sind und sie das Internet nicht brauchen. Keine Zeit oder Lust, sich mit dem Internet auseinanderzusetzen, geben über die Hälfte der Befragten an. Ein Drittel traut sich die Nutzung des Internets nicht zu oder fühlt sich im Internet zu unsicher. Die Wahl des Mediums fällen die älteren Menschen anhand des Themas. Bei aktuellen Themen und Nachrichten ist das Fernsehgerät die Hauptinformationsquelle. Die Tageszeitung steht bei regionalen Themen an erster Stelle. Vor allen Dingen zur allgemeinen Informationssuche wird das Internet herangezogen. Soziale Medien wie Facebook oder Instagram werden von Senioren bisher eher wenig genutzt. Sie dienen vor allem dem Kontakt zu Familienangehörigen und dem Austausch in Interessengruppen. Insgesamt 19 Prozent der über 60-Jährigen haben keinen Internetzugang, da sie die klassischen Medien als ausreichend empfinden oder sich die Nutzung nicht zutrauen. Das wird sich in dem Maß ändern, in dem die kommenden Generationen nachrücken. Dann werden sich die kleinen Filmchen auf TikTok oder Instagram zunehmend um Biber, Buckelwal und Blauglockenbaum drehen.