Naturgewalt
Für die im Frühjahr veröffentlichte Studie „Die Zukunft der Arbeit als öffentliches Thema“ hat die Otto Brenner Stiftung 360 Artikel aus den Jahren 2014 und 2015 aus elf führenden Tages- und Wochenzeitungen untersucht. Ziel war es, mehr darüber zu erfahren, welche Ängste und Hoffnungen, Drohungen und Versprechungen die öffentliche Debatte über die Zukunft der Arbeit beherrschen. Die Studie kommt zum Schluss, dass viele Risiken – etwa stärkerer Konkurrenzdruck zwischen den Arbeitssuchenden, wachsende soziale Unsicherheiten für die Beschäftigten oder noch schärfere Kontrollen der Arbeitsleistungen – mit einer Unausweichlichkeit beschrieben werden, als wäre die Gesellschaft der Gewalt von Naturgesetzen ausgeliefert. Interessanterweise werde die Tatsache, dass die Digitalisierung selbst ein Resultat von Arbeit ist, man also durchaus politische Gestaltungsansprüche formulieren könnte, in der Debatte stark ausgeklammert. Die Stiftung erhofft sich einen gesellschaftspolitischen Impuls für einen Perspektivwechsel zu mehr Gestaltungsoptionen.