Gesundheit und ein langes Leben!

Wie alt kann mein Haustier werden? Woran erkenne ich, dass es Schmerzen hat? Was, wenn es unheilbar krank ist? Antworten auf wichtige Fragen.

 

Illustration: Anne Reibold
Illustration: Anne Reibold
Luisa Henkel Redaktion

Wie alt wird mein Tier?
Hunde werden im Durchschnitt 10 bis 15 Jahre alt. Die Faustregel, dass ein Menschenjahr mit sieben Hundejahren vergleichbar ist, gilt aber nicht für alle Hunde: Manche Rassen werden bis zu 20 Jahre alt, das wären ja 140 Menschenjahre. Generell kann man sagen: Je kleiner die Rasse, desto älter wird der Hund. Freigänger-Katzen werden im Durchschnitt nur etwa 10 Jahre alt. Das hängt vor allem mit dem höheren Verletzungs- und Ansteckungsrisiko zusammen. Katzen, die ausschließlich im Haus aufwachsen, werden etwa 15 Jahre alt. Nicht wenige Katzen erreichen sogar ein Alter von 20 Jahren oder mehr. Pferde werden im Durchschnitt 20 bis 30 Jahre alt. Auch hier gilt: Kleinere Pferde werden älter. Ponys, etwa Fjord- und Islandpferde, leben in der Regel länger als Großpferde. Sie werden oft bis 35 Jahre alt. Kaninchen und Meerschweinchen schließlich schaffen nicht einmal die Hälfte dieser Lebenserwartung. Meerschweinchen werden durchschnittlich zwischen fünf und acht Jahre alt, Kaninchen etwa neun Jahre.

Woran erkenne ich, dass mein Tier alt wird?
Hunde bekommen in einem bestimmten Alter graue Schnauzen und trübe Augen. Wann das passiert, ist abhängig von der Rasse und der Konstitution. Auch die Zähne verändern sich, daher können Tierärzte vom Aussehen der Zähne und des Gebisses herleiten, wie alt ein Hund ist. Bei Katzen ist es eher das Verhalten, das sich ändert: Ältere Katzen ziehen sich häufiger zurück, brauchen noch mehr Schlaf als sonst. Sie fressen weniger, werden unsauber, putzen sich seltener und werden ängstlich. Pferde bewegen sich langsamer, die Kuhlen über den Augen werden tiefer, sie bekommen Falten um die Augen und an der Maulpartie.

Woran erkenne ich, dass mein TierSchmerzen hat?
Viele Tiere zeigen Schmerzen nicht oder sehr spät. Die Natur ist so eingerichtet, dass ein krankes Tier vom Feind nicht als schwach und damit als leichte Beute erkannt wird. Daher ist es auch für Haustierbesitzer:innen, die ihr Tier gut kennen, oft schwierig abzuschätzen, wann es Schmerzen hat. Beim Hund etwa können neben Lautäußerungen Anzeichen für Schmerzen sein, wenn der Bewegungsdrang nachlässt oder Futter verweigert wird. Manche Hunde werden apathisch, scheu oder aggressiv. Manche Katzen ziehen sich bei Schmerzen zurück, andere schreien laut und dauerhaft. Hochgezogene Nüstern und Zähneknirschen können bei Pferden auf Schmerzen hinweisen. In jedem Fall ist bei einer auffälligen Verhaltensänderung ein Besuch beim Tierartzt angeraten.

Einschläfern – oder nicht?
In der offiziellen Tierheimordnung des Deutschen Tierschutzbundes steht: „Das Einschläfern von unheilbar kranken Tieren, die nur unter Schmerzen und Leiden weiterleben können, ist ein selbstverständliches Gebot des Tierschutzes.“ Ab einem bestimmten Zeitpunkt im Leben des Tieres wird ihm alles zu viel, das Leiden nimmt überhand. Verantwortungsvolle Haustierbesitzer:innen müssen erkennen, ab wann das Leben dem Tier keine Freude mehr macht. Auch wenn es sehr schmerzlich ist, kann es dann die beste Erwägung sein, das Tier einschläfern zu lassen. Ein altes oder unheilbar krankes Tier leiden zu lassen, wäre ebenso unverantwortlich, wie ein Tier grundlos oder verfrüht einschläfern zu lassen.

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