»Deutschlands Zukunft muss digital sein – und souverän«
Deutschland muss digital unabhängiger werden. Nicht durch Abschottung, sondern durch den gezielten Aufbau eigener Stärken und die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen und zuverlässigen Partnern. Nicht allein, sondern gemeinsam in Europa. Ohne Digitalimporte könnten 90 Prozent der deutschen Unternehmen nicht überleben. Diese Abhängigkeit, vor allem von China und den USA, ist riskant und macht wirtschaftlich wie politisch verwundbar. Digitale Souveränität muss daher zu den absoluten Top-Zielen der Bundesregierung gehören. Souveränität heißt nicht Autarkie, sie bedeutet: eigene Fähigkeiten in innovativen Schlüsseltechnologien entwickeln und selbstbestimmt entscheiden, von wem man Technologien bezieht. Schlüsseltechnologien, die wir in Deutschland beherrschen sollten, sind insbesondere Halbleiter, Quantencomputing, IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz.
In einer aktuellen Bitkom-Studie haben erstmals mehr als die Hälfte der Unternehmen betont, dass Unternehmen, die KI nicht einsetzen, keine Zukunft haben. 81 Prozent sehen KI als wichtigste Zukunftstechnologie. Angesichts dieser Bedeutung dürfen wir uns bei KI in Europa nicht in neue Abhängigkeiten manövrieren. Aktuell nutzen 36 Prozent der Unternehmen hierzulande KI – fast doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Mit einer Rolle als KI-Anwenderland dürfen wir uns aber nicht abfinden, wir müssen KI-Anbieterland werden. Notwendig sind dazu Investitionen, Talente und eine kluge Regulierung, die echte Risiken begrenzt, aber zugleich Innovationen ermöglicht. Damit das gelingt, brauchen wir einen echten Mentalitätswechsel – und politischen Gestaltungswillen. Mit der Schaffung eines Digitalministeriums hat die Bundesregierung eine wichtige Voraussetzung für den digitalen Aufbruch geschaffen. Institutionen allein sind zwar kein Garant für einen digitalen Wandel, aber sie sind notwendige Voraussetzung. Jetzt gilt es, die digitalen Chancen wirklich zu nutzen.
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