Sicherheit und Resilienz

Forum der Akteure

Oktober 2025 WirtschaftsWoche Wirtschaftsfaktor Sicherheit

»Mit Tempo und Qualität«

Dr. Hans Christoph Atzpodien Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Deutschen Sicherheitsund Verteidigungsindustrie e.V.

Der Ukrainekrieg und der Bedarf, Deutschlands konventionelle Rüstung eigenständig zu sichern, markieren zwei Zeitenwenden. Daraus folgen zwei Arbeitsstränge: ein mittel- bis langfristiger mit dauerhaft höheren Ausgaben, mehr Innovation und Kooperation; sowie ein kurzfristiger, der bis 2028/29 die schnelle Auslieferung vorhandener Produkte an die Bundeswehr erzwingt. Beides fordert die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) enorm. Jahrzehnte der Abrüstung, geringe Investitionen und politische Zurückhaltung haben die SVI verkleinert. Nach ersten Kapazitätsausweitungen in den letzten drei Jahren braucht es jetzt erneut einen sehr schnellen Produktionshochlauf – bei OEMs und in den Lieferketten, materiell wie personell. Dafür sind Planungssicherheit und klare politische Rahmen nötig. Vieles hat die Bundesregierung angeschoben. Dennoch bleibt der Hochlauf anspruchsvoll und gelingt nur, wenn Beschaffung und Industrie weiter eng und verlässlich zusammenarbeiten – mit Tempo und Qualität.

www.bdsv.eu

Oktober 2025 WirtschaftsWoche Wirtschaftsfaktor Sicherheit

»Mehr Frauen, mehr Sicherheit!«

Silvia Petig Vorsitzende von Women in International Security, das Netzwerk für Women in International Security

In der deutschen Verteidigungsindustrie sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Auf wichtigen Branchentreffen, wie den bekannten Sicherheitskonferenzen, sind sie immer noch in der Minderheit. Ein Fakt, den sich die Branche eigentlich nicht mehr leisten kann. Denn längst hat die Wissenschaft bewiesen, dass gemischte Teams erfolgreicher arbeiten als reine Männer- oder Frauengruppen. Eine Studie von UN Women hat gezeigt, dass Verhandlungen, in denen Frauen paritätisch einbezogen sind, fast immer zu einer Einigung kommen. Übertragen auf die Wirtschaft heißt das: In Krisenzeiten ist dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, da unterschiedliche Perspektiven eine bessere Risikoabschätzung ermöglichen. Frauen zeichnen sich durch einen integrierenden Führungsstil aus, der Unternehmen widerstandsfähiger macht. Nicht zuletzt die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen sich schneller und effektiver anpassen konnten. Deshalb: Wir brauchen mehr Frauen nicht nur in den Führungsetagen, sondern auch als Gründerinnen.

https://wiis.de

Oktober 2025 WirtschaftsWoche Wirtschaftsfaktor Sicherheit

»Datenschutz ist keine Pflichtübung«

Edi Karayusuf Gründer und Herausgeber vom inpact media Verlag

Cyberangriffe sind längst Alltag – nicht nur in deutschen Unternehmen. Es braucht keine spektakulären Hacks, um Schaden anzurichten. Eine gefälschte Rechnung, ein Klick auf einen Link, ein gestohlenes Passwort – schon steht der Betrieb still. Der Mittelstand ist besonders gefährdet, denn hier fehlen oft die Strukturen, das Personal und vor allem die Zeit für systematische Sicherheitsmaßnahmen. Dabei ist eins klar: Wer sich heute nicht schützt, riskiert morgen den Fortbestand des Unternehmens. IT-Sicherheit muss Teil des Kerngeschäfts sein – über alle Branchen hinweg. Es geht um digitale Resilienz, also um die Fähigkeit, Angriffe abzuwehren, Schäden zu begrenzen und aus Vorfällen zu lernen. Nötig sind klare Prozesse, verlässliche Technik und geschultes Personal. Datenschutz ist keine Pflichtübung, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Wer Systeme, Daten und Zugänge schützt, sichert Liquidität, Vertrauen und Wettbewerbsfähigkeit – Tag für Tag, im laufenden Betrieb und über jede einzelne Schnittstelle hinweg.

www.inpactmedia.com