VW-Affäre
Noch immer sind die genauen Zusammenhänge der Affäre um manipulierte Dieselmotoren des Automobilherstellers VW unklar. Möglicherweise spielten auch Defizite in der Führungskultur des Automobilherstellers eine wichtig Rolle. Diese These vertritt zum Beispiel Ex-Personalvorstand bei Continental und Telekom und Themenbotschafter der Initiative Neue Qualität der Arbeit Thomas Sattelberger. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Oktober 2015 bezeichnete er den Führungsstil, der lange bei VW herrschte, als „Effizienzfanatismus ohne innere Werte“, der Manager regelrecht gezwungen habe, in legalen Grauzonen zu agieren. Der Fokus auf Effizienz hätte VW zwar lange Zeit wirtschaftlich sehr erfolgreich gemacht, andererseits aber zu einem eher innovationsfeindlichen Klima geführt, mit Defiziten in den Bereichen Unternehmenskultur, Kreativität und Souveränität der Mitarbeiter. „Was Technologie jenseits des Verbrennungsmotors betrifft, ist VW der innovationsärmste deutsche Autokonzern“, so Sattelberger gegenüber der SZ.