Made in China
Der chinesische Staat, so berichtete die Süddeutsche Zeitung im Oktober dieses Jahres, bevorteilt immer öfter einheimische Unternehmen. „China greift zunehmend zu einem ausgeklügelten und selektiven Protektionismus“, wird Jost Wübbeke, Programmleiter Wirtschaft und Technologie beim Berliner Mercator Institute for China Studies (Merics), zitiert. „China will eigene Produkte fördern und ausländische aus dem Markt drängen.“ Auf der anderen Seite sind Bestrebungen erkennbar, ausländisches Know-How einzukaufen. Die bereits beschlossene Übernahme des deutschen Automatisierungs-Spezialisten Kuka und der von chinesischer Seite gewünschte aber vorerst gestoppte Kauf der Osram-Lampensparte Ledvance gelten als aktuelle Beispiele hierfür. Dahinter steckt ein Wirtschaftsprogramm mit dem Titel „Made in China 2025“. Ziel der chinesischen Regierung ist es, in naher Zukunft eine führende Rolle in Hochtechnologiemärkten wie Robotik, künstlicher Intelligenz, Luft- und Raumfahrt, Elektromobilität oder bei gentechnisch hergestellten Medikamenten zu erobern.